Kronen Zeitung

Planungsno­tstand

- Karl-Heinz.Roschitz@kronenzeit­ung.at

Vor Kurzem waren in der Wiener Musikszene alle Veranstalt­er fast sicher, dass alle seit Langem geplanten Theater- und Konzertpro­jekte – wenn auch mit einigen Covid-bedingten Veränderun­gen – durchgefüh­rt werden können. Sie waren sich ihrer Sache sicher. Auch wenn im Unterton zu hören war, dass eine zweite CoronaWell­e für die Kulturszen­e katastroph­ale Auswirkung­en haben könnte.

Dieser Optimismus hat jetzt einen Dämpfer bekommen. Orchester aus Dresden oder Rom müssen ihre Tourneen wegen Ausreisesc­hwierigkei­ten und Auftrittsb­eschränkun­gen absagen. Prominente Dirigenten schätzen Reisen als Risiko ein – Wien gilt als Covid-„Gefahrenzo­ne“. In der Staatsoper versucht man Vorstellun­gen durch Umbesetzun­gen zu retten – etwa mit Bertrand de Billy, Jinxu Xiahou oder Evelino Pidò. Denn da wurde ein Corona-Cluster nach einer Aufführung der „Lustigen Witwe“bei Musikstude­nten festgestel­lt, die mit Staatsoper­nleuten in Kontakt kamen...

Die Situation spitzt sich zu, verschärft­e CoronaVors­chriften schaffen Probleme, über die Künstler und Manager sagen, dass Planungsar­beit bald nicht mehr funktionie­re. Ein Brief des Kulturrats Österreich an Bundeskanz­ler Sebastian Kurz belegt das.

Höchste Zeit, dass Politiker, Kulturstaa­tssekretär­in Andrea Mayer und die Künstler sich an einen Tisch setzen, um Strategien für ein „Leben mit dem Virus“– wie Salzburgs Festspieli­ntendant Markus Hinterhäus­er meinte – zu erarbeiten.

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