Viel zu viel geht den Bach runter
Man mag es kaum glauben. Aber es gibt sie dieser Tage tatsächlich. Positive CoronaZahlen. Eine halt zumindest. Die kommt vom Österreichischen Fußball-Bund. Dieser teilt mit, dass trotz des Virus und der deshalb befürchteten Absage-Flut bis zum vergangenen Wochenende 96,22 Prozent der Spiele im Amateurbereich programmgemäß stattfinden konnten.
„Diese Zahlen machen uns zuversichtlich“, meint ÖFBPräsident Leo Windtner. Um aber im gleichen Atemzug warnend den Zeigefinger zu heben: „Ich danke allen für die disziplinierte Umsetzung aller Maßnahmen und bitte eindringlich, auch bei gemeinsamen Aktivitäten außerhalb des Platzes, etwa in der Kantine, genauso umsichtig und gewissenhaft zu handeln und Dinge wie Abstandhalten zu beachten.“
Schließlich ist zu befürchten, dass eingangs erwähnte Statistik schon am Montag ungleich weniger rosig aussieht. Weil auch im Fußball immer immer Corona-Fälle bekannt werden und deshalb Spiele nicht ausgetragen werden können. Nicht nur im Unterhaus. Auch im Nachwuchsbereich. Und da selbst bei den großen Klubs wie etwa bei Rapid.
„Wir haben uns bestmöglich vorbereitet“, betont etwa ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer stets, „aber uns war immer bewusst, dass vor allem nach dem Schulbeginn auch die Situation im Nachwuchs sehr schwierig werden könnte.“Vor allem für viele Kinder, die ihrer Lieblingsbeschäftigung
bei positiven Fällen in ihrem Klub jetzt wieder für einige Zeit nicht nachgehen können.
Aber nicht nur die Vielzahl an Absagen im Fußball bereitet Sorgenfalten. Auch die neue Verordnung der Regierung. Wonach abgesehen von Mannschaftssportarten in Hallen ursprünglich nur maximal zehn Personen gleichzeitig hätten trainieren dürfen, nach einer von zahlreichen Experten geforderten Korrektur jetzt zumindest mehrere parallel – aber maximal in Zehnergruppen. Für Sportarten wie Judo, Turnen und andere wäre Ersteres schon dem K.o., dem Ende gleichgekommen, Zweiteres bedroht sie zumindest.
Gerade an einem Sonntag sehnt man sich nach positiven Nachrichten. Aber die wären in dieser fürchterlichen Zeit leider in zahlreicher Hinsicht unrealistisch. Auch im Sport. Weil selbst da vieles den Bach runtergeht. Viel zu viel.