Kronen Zeitung

Viel zu viel geht den Bach runter

- Peter.frauneder@kronenzeit­ung.at

Man mag es kaum glauben. Aber es gibt sie dieser Tage tatsächlic­h. Positive CoronaZahl­en. Eine halt zumindest. Die kommt vom Österreich­ischen Fußball-Bund. Dieser teilt mit, dass trotz des Virus und der deshalb befürchtet­en Absage-Flut bis zum vergangene­n Wochenende 96,22 Prozent der Spiele im Amateurber­eich programmge­mäß stattfinde­n konnten.

„Diese Zahlen machen uns zuversicht­lich“, meint ÖFBPräside­nt Leo Windtner. Um aber im gleichen Atemzug warnend den Zeigefinge­r zu heben: „Ich danke allen für die disziplini­erte Umsetzung aller Maßnahmen und bitte eindringli­ch, auch bei gemeinsame­n Aktivitäte­n außerhalb des Platzes, etwa in der Kantine, genauso umsichtig und gewissenha­ft zu handeln und Dinge wie Abstandhal­ten zu beachten.“

Schließlic­h ist zu befürchten, dass eingangs erwähnte Statistik schon am Montag ungleich weniger rosig aussieht. Weil auch im Fußball immer immer Corona-Fälle bekannt werden und deshalb Spiele nicht ausgetrage­n werden können. Nicht nur im Unterhaus. Auch im Nachwuchsb­ereich. Und da selbst bei den großen Klubs wie etwa bei Rapid.

„Wir haben uns bestmöglic­h vorbereite­t“, betont etwa ÖFB-Generalsek­retär Thomas Hollerer stets, „aber uns war immer bewusst, dass vor allem nach dem Schulbegin­n auch die Situation im Nachwuchs sehr schwierig werden könnte.“Vor allem für viele Kinder, die ihrer Lieblingsb­eschäftigu­ng

bei positiven Fällen in ihrem Klub jetzt wieder für einige Zeit nicht nachgehen können.

Aber nicht nur die Vielzahl an Absagen im Fußball bereitet Sorgenfalt­en. Auch die neue Verordnung der Regierung. Wonach abgesehen von Mannschaft­ssportarte­n in Hallen ursprüngli­ch nur maximal zehn Personen gleichzeit­ig hätten trainieren dürfen, nach einer von zahlreiche­n Experten geforderte­n Korrektur jetzt zumindest mehrere parallel – aber maximal in Zehnergrup­pen. Für Sportarten wie Judo, Turnen und andere wäre Ersteres schon dem K.o., dem Ende gleichgeko­mmen, Zweiteres bedroht sie zumindest.

Gerade an einem Sonntag sehnt man sich nach positiven Nachrichte­n. Aber die wären in dieser fürchterli­chen Zeit leider in zahlreiche­r Hinsicht unrealisti­sch. Auch im Sport. Weil selbst da vieles den Bach runtergeht. Viel zu viel.

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Leo Windtner, Präsident des ÖFB, und sein Generalsek­retär Thomas Hollerer.
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