Thiem sorgt für Euphorie
Begeisterung um den Tennis-Star ohne Ende: Eine Woche nach seinem Triumph bei den US Open ließ der 27Jährige auch mit dem Poster samt OriginalAutogramm, das am Sonntag in der Mitte der „Krone bunt“zu finden war, zahlreiche Fans aufjubeln.
Begeisterung. Euphorie. Beides hatte Dominic Thiem mit seinem Erfolg bei den US Open ausgelöst. Aber auch mit dem doppelseitigen Poster samt Originalautogramm in der Blattmitte der gestrigen „Krone bunt“-Ausgabe. Unzählige Leser bedankten sich dafür ausdrücklich, in zahlreichen Kinderzimmern hängt es jetzt. Einmal mehr ein Beweis, wie viel Emotionen der Sport wecken kann. Und wie viel Zuversicht. Gerade in fürchterlichen, traurigen Zeiten wie der jetzigen.
Umso verwunderlicher ist die Tatsache, dass er von den Entscheidungsträgern des Landes dennoch oft wie ein Stiefkind behandelt wird. Dass Vereinen genauso wie Athleten regelmäßig Prügel vor die Beine geworfen werden, während man andere stetig unterstützt.
In diesem Zusammenhang sei nur ein Beispiel erwähnt. In teilweise kleinen Theateroder Konzertsälen dürfen Menschen unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes von einem Meter sitzen. In 30.000 Menschen fassenden Fußball-Stadien finden aber derzeit nur noch 3000 Einlass. Obwohl die Plätze im Gegensatz zu jenen bei den meisten Theater-Veranstaltungen im Freien sind.
Würde man diesen prozentuellen Anteil auch für Kulturveranstaltungen heranziehen, müssten dieser Tage viele Künstler wohl vor lediglich zwei, drei Zuschauern ihre Lieder, Stücke und so weiter vorführen. Noch grotesker wird all das, wenn man weiß, dass Vizekanzler Werner Kogler gleichzeitig auch Sportminister ist. Und sich somit für ihn, also für den Sport, eigentlich ganz besonders einsetzen sollte. Höchst eigenartig alles. Aber vor allem vergessen die honorigen Herrschaften, von Bundeskanzler Sebastian Kurz abwärts, dabei eines. Nämlich die gesellschaftliche Bedeutung des Sports. In wirtschaftlicher Hinsicht. In gesundheitlicher Hinsicht. Und, wie eingangs erwähnt, nicht zuletzt in emotionaler.
Weil er vor allem mit historischen Triumphen wie jenem des Dominic Thiem den Menschen eben Zuversicht geben kann. Also das tun, was der Politik leider seit vielen, vielen Wochen alles andere als gelingt.