„Keine Integrität!“Christen wenden sich von Trump ab
US-Präsident büßt massiv bei Stammwählerschaft ein
WASHINGTON. Fehlende Empathie gegenüber 200.000 Corona-Toten, keine Kompetenz und Ehrlichkeit. Einflussreiche Vertreter der weißen Katholiken und der Evangelikalen versagen Donald Trump im Wahlkampf ihre Unterstützung. Das könnte für den Ausgang im November mehr als entscheidend sein.
Bei diesen Wahlen gehe es in erster Linie um „Charakter, Kompetenz, Ehrlichkeit und Integrität“– die Amtsinhaber Donald Trump fehlen, so ein ehemaliger Berater der US-Bischofskonferenz. Diese Festlegung steht symbolisch für eine Abwendung weißer Katholiken von Trump, auf deren Unterstützung
er setzt. 2016 holte Trump 60 Prozent aus dieser Klientel.
Laut zahlreichen Umfragen verliert Trump im christlich-konservativen Segment erheblich an den Herausforderer Joe Biden. Ein hochrangiger Führer der Evangelikalen bestätigt gegenüber dem Magazin „Politico“, dass die Unterstützung
bröckle. Zu korrupt erscheint der US-Präsident. Am Donnerstag erhob Olivia Troye, Ex-Mitarbeiterin der Corona-Taskforce des evangelikalen Vize Michael Pence, schwere Vorwürfe gegen Trump. Sie sagte, er habe in der Pandemie „geradezu Missachtung für das Leben anderer“gezeigt. Analysten sind sich einig, dass Biden keine Mehrheiten im Lager der konservativen Christen braucht. Wenn er Trump dort ein paar Punkte abnimmt, könnte das reichen, den Amtsinhaber abzulösen.