Kronen Zeitung

Wie Mobilität Städte prägt

- Tristan Horx ist Sprecher und Autor am Zukunftsin­stitut in Wien. www.zukunftsin­stitut.at

Die Baustellen­saison in den Städten Österreich­s ist bald vorbei. Autospuren verschwind­en langsam, Fahrradstr­aßen vermehren sich rasant. Toll findet das nicht jeder, so viel ist klar. Schon lange tobt ein Krieg zwischen Auto- und Fahrradfah­rern. Autofahrer bekommen Wutanfälle, wenn sie hinter langsamen Fahrradfah­rern hängen, Fahrradfah­rer fürchten regelmäßig um ihr Leben, wenn sie von frechen Rasern überholt werden. Amüsant sind solche Szenarien nur aus der Distanz. Ist man selbst betroffen, macht es keinen Spaß mehr.

Obwohl es den Krieg schon lange gibt, ist kein Frieden in Sicht. Auch von einem Waffenstil­lstand kann man nur träumen. Wieso? Längst gibt es neben Auto und Rad neue Mobilitäts­formen. Wir sehen sie schon überall, die (nervigen) Elektrosco­oter. Was bedeutet das alles für unsere Städte? Das Miteinande­r von Fahrrädern, Elektrosco­otern und Autos muss geregelt und gelernt sein. Infrastruk­turen, die klar regeln, welchem Fortbewegu­ngsmittel welcher Platz in der Stadt gehört, müssen entstehen.

Ohne innovative Mobilitäts­planung wird Stadtplanu­ng nicht mehr stattfinde­n. Auch wenn uns die Baustellen fast so sehr nerven wie die anderen Verkehrsmi­ttel – ohne neue Infrastruk­tur geht es nicht. Es gibt keinen Gewinner in diesem Kampf der Mobilität – wir werden wohl alle miteinande­r damit leben lernen müssen. Es gilt: Jeder soll seinen Platz in der Stadt haben.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria