Meryn über „die große Transformation“!
Prof. Dr. Siegfried Meryn, der bereits in zwei Gesundheits-Sendungen im ORF präsent ist, beginnt heute mit einer dritten: „Meryn am Montag“(ORF 2, 18.45), in der er – teilweise live zugeschaltet – Publikumsfragen beantwortet
Herr Professor Meryn, jetzt starten Sie Ihr drittes ORF-Format mit medizinischen Themen. Worauf liegt der Fokus in dieser neuen Sendung „Meryn am Montag“?
Das Ziel liegt darin, den mündigen Menschen in seinem Bemühen zu unterstützen, seine gesundheitlichen Chancen zu verbessern. Falls es irgendetwas Positives über Corona zu sagen gibt, dann ist es die veränderte Einstellung vieler Menschen ihrer eigenen Gesundheit gegenüber. Was ich nämlich immer wieder erlebt habe und was mich sehr beeindruckt hat, dass mittlerweile viele das Gesundheitssystem nicht mehr als selbstverständlich nehmen, sondern offenbar erkannt haben, dass sie sich selber kümmern müssen. Das halte ich für die große Transformation unserer Zeit: Was kann ich tun, welche Aktionen muss ich setzen, um mein Leben zu verbessern. Daher ist „Meryn am Montag“keine „passive Sendung“, sondern ich beantworte Fragen der Zuschauer, die teilweise auch live zugeschaltet werden. Das mach ich gemeinsam mit einem Experten zum jeweiligen Thema. Heute geht’s um die Frage: „Corona – Impfpflicht für alle?“
Werden kontroversielle Themen nicht auch in der 14täglichen ORF-III-Sendung „Meryns Sprechzimmer“(Mittwoch, 22.25) diskutiert?
Zum Teil ja. Manchmal läuft diese Sendung, die jeweils drei Gäste hat, sehr kontroversiell ab, aber nicht immer. Darin geht’s um große Themen wie Sterbehilfe, Homöopathie oder eben auch Impfen. Aber da werden keine Zuschauerfragen beantwortet wie bei „Meryn am Montag“, das sich ja aus einem „Corona-Special“während des Lockdowns ergeben hat; als die Leute dringende Fragen hatten.
Zu diesen beiden Formaten kommt noch die wöchentliche Sendung am Samstag „Bewusst Gesund“(ORF 2, 17.30), bei der Sie auch – schriftliche – Fragen beantworten und den
Ich rauche nicht, trinke nie Kaffee, esse wenig, trinke nur ab und zu ein Glas Wein und mache mehrmals die Woche Sport!
„Meryn-Tipp“geben. Ist das nicht ein bisschen viel Fernsehen?
Das Leben will gelebt werden, und das sind Dinge, die Freude machen. Mein Herzensprojekt allerdings ist „Cape10“, ein Zentrum für sozial und gesundheitlich benachteiligte Menschen in Wien, für das ich mich engagiere, und das von mir initiierte Projekt „Max und Lara gehen...“, bei denen wir Kindern die Möglichkeit geben, Veranstaltungen zu besuchen, zu denen sie sonst keinen Zugang hätten: Theater, Kino, Sportevents, ...
Dreimal die Woche arbeiten Sie auch noch in Ihrer Ordination. Was tun Sie eigentlich selber für Ihre Gesundheit?
Ich rauche nicht, trinke nie Kaffee, ab und zu ein Glas Wein mit meiner Partnerin oder bei einem guten Essen, nie Hochprozentiges und mache mehrmals die Woche Sport.
Und gelegentlich schreiben Sie ein Buch, wie beispielsweise „Leben bis 100“. Wie hoch schätzen Sie Ihre Chancen, dieses Alter zu erreichen?
Prognosen dieser Art entbehren der wissenschaftlichen Basis, aber da Genetik einen Teil der Lebenserwartung ausmacht und meine Eltern beide über neunzig wurden, ist meine wahrscheinlich nicht so schlecht.
Die Entwicklung von Corona lässt sich wohl auch nicht wirklich prognostizieren!
Das ist leider wahr. Wenn man sich die Entwicklung im europäischen Ländervergleich ansieht, wird klar, dass eine Prognose nicht möglich ist, da sich Corona dermaßen unterschiedlich entwickelt hat. Deshalb halte ich es mit Karl Valentin: „Sicher ist, dass nichts sicher ist, und nicht einmal das ist sicher!“