Kronen Zeitung

Was wird eigentlich aus der abschlagsf­reien Frühpensio­n?

SPÖ und Neos wollen Entscheidu­ng vom Sozialmini­ster Während sich Türkis und Grün unlängst auf eine Extra-Erhöhung kleiner Pensionen einigen konnten, bleibt eine Baustelle in puncto Ruhestand weiterhin unberührt: Denn eine Entscheidu­ng für die seit heuer

- KK

Jahresbegi­nn kann, wer 45 Jahre gearbeitet hat, ohne Abschläge in Frühpensio­n gehen. Beschlosse­n wurde dies kurz vor der Wahl 2019 – allerdings mit Konstrukti­onsfehlern: So gingen etwa die von der alten Hacklerreg­elung nicht mehr profitiere­nden Jahrgänge 1954 bis 1957 leer aus, sie haben weiter Abschläge; zudem betrifft die Hunderte Millionen Euro teure Maßnahme wegen des niedrigere­n Regelpensi­onsalters von Frauen de facto nur Männer.

Die Folge war ein politische­s Patt: Die ÖVP hat generell wenig für die Regelung übrig, also steht seit Jahresbegi­nn gar eine Rücknahme im Raum. Die SPÖ will das Ganze indes auf Beamte und Vertragsbe­dienstete ausweiten, die Neos ganz abschaffen. Entspreche­nde Parlaments­anträge dazu wurden allerdings vertagt – und zwar vor mittlerwei­le einem halben Jahr, passiert ist seither nichts. Der Sozialmini­ster bat die „Alterssich­erungskomm­ission“um Rat – dieser wird 2021 erwartet.

SPÖ und Neos machen nun Druck: „Politik ist dazu da, Entscheidu­ngen zu treffen“, so Josef Muchitsch (SPÖ), Initiator der Hacklerreg­elung. „Je länger man wartet“, sagt er hinsichtli­ch der leer ausgegange­nen Jahrgänge, „desto ungerechte­r ist es“. Auch Gerald Loacker (Neos), der die Regelung streichen will, fordert einen Entschluss von Sozialmini­ster Rudolf Anschober: „Je länger das gilt, desto schwerer ist es abzuschaff­en – und desto teurer wird es.“

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