Stein-Attacke auf Autobahn: „Wir haben nichts gedacht“
Schon als 16-Jährige wurden zwei Klagenfurter erwischt, die von einem Einkaufszentrum aus Autos mit Steinen beworfen hatten. Damals gab’s eine Diversion. Jetzt, mit knapp 22, sind die beiden um nichts gescheiter geworden, wie Richter Gerhard Pöllinger anmerkt: „Andere Buben lernen mit acht, dass man nichts mutwillig auf die Straße schießt – ihr braucht länger.“Diesmal wäre es auf der A 2 fast zur Katastrophe gekommen: Steine zerschossen die Windschutzscheibe eines Busses mit 42 Insassen. „Wir waren nur dumm, haben nichts gedacht“, beteuert das Duo, dem bis zu zehn Jahre Haft drohen. – Vertagt.
Erwin H. (35) wollte sich versetzen lassen. Dazu gab es ein Protokoll unter seinem Namen, das er aufrief. Und nicht schlecht staunte, als sein Name in einem weiteren Akt auftauchte – von dem er keine Ahnung hatte. Es handelte sich um eine Anzeige wegen Wiederbetätigung, die sich als politisch gefärbt herausstellte: Der Beamte hatte für eine Partei auf einer Gemeinderatsliste kandidiert. Die Ermittlungen waren längst eingestellt.
Die Neugier des Polizisten versteht jeder, nur die Justiz nicht. Denn der Akt wurde von einer anderen Dienststelle geführt – und somit ist die Abfrage nach den Buchstaben des Gesetzes eben Amtsmissbrauch – mit einem Strafrahmen von 6 Monaten bis 5 Jahren!
Noch skurriler ist sein zweites Vergehen. Er nahm nach einem Verkehrsunfall keine Alkoholprobe – weil der Beteiligte ohnehin ins Krankenhaus kam und ein Test dort durchgeführt wird. Wäre der Unfall am Tag geschehen, hätte er die Probe gar nicht durchführen dürfen, weil es einen anderen Rayon betrifft! In der Nacht aber werden Rayons zu Großgebieten zusammengelegt, und da er Bereitschaft hatte, hätte er einschreiten müssen. Fazit: 8 Monate bedingt!