Jammern? Nur auf hohem Niveau
Gloria von Thurn und Taxis über fürchterliche Trends und nachbarschaftliche Beziehungen
„Ich mag nicht jammern. Wenn, dann auf hohem Niveau. Und zugeben zu müssen, dass es nicht gut läuft, das mag ich ja noch viel weniger. Mir geht es persönlich gut, ich bin nicht krank“, stellt Gloria von Thurn und Taxis gleich zu Beginn unseres Interviews klar. Seit Sonntag residiert die Fürstin, die mit ihren kontroversen Meinungen gerne bewusst aneckt – „wenn ich jemanden damit verletzt habe in der Vergangenheit, tut mir das leid“–, in einer Junior Suite im Hotel Sacher in Wien.
Bevor wir sie am Rande der Aufzeichnung von „Vera“mit ORF-Talkerin Vera Russwurm im Wiener Metropol trafen, wo sie als Gast geladen war, hatte sie Mitbringsel für ihren Sohn besorgt: „Krawatten, weil ich kein Fan von Brustbehaarung bin – ein fürchterlicher Trend“, erzählt sie angewidert und kopfschüttelnd. Das Kopfschütteln ging weiter, denn die Corona-Pandemie hat auch bei der Schlossherrin von St. Emmeram (D, Regensburg) Spuren hinterlassen. „Ich bin sehr besorgt, wie das alles weitergehen soll mit den ganzen Verboten, Maßnahmen, Schließungen und furchtbaren Nebenwirkungen dieser Krankheit.“
Derzeit kämpft Gloria von Thurn und Taxis unermüdlich für die Realisierung ihres Weihnachtsmarkts in ihrem Schlossgarten: „Früher sind rund 100.000 Menschen zu uns gekommen. So wie es
jetzt ist, ist es wie vor 30 Jahren – wir stehen ganz am Anfang. Deshalb bin ich Veras Einladung gefolgt. Nicht nur weil ich sie mag, das ist auch Werbung. Ich würde mich
freuen, wenn uns Menschen besuchen und die nachbarschaftliche Beziehung pflegen. Wir haben ein Kutschenmuseum, da war mich Vera auch schon besuchen.“