Rätsel ohne Ende
Richtig gefreut hatte sich Dominic Thiem. Über das belebte Paris. „Bei den US Open in New York waren die Straßen fast menschenleer, hier ist überall viel los, wenn man mit dem Shuttle vorbeifährt – da fühlt man sich schon viel, viel wohler und normaler!“
Aber seit gestern ist auch das ganz anders. Wegen Corona gilt in Frankreichs Hauptstadt maximale Alarmstufe. Die Leute sollen, so die Bitte der Regierung, wenn möglich von zu Hause arbeiten. Für den Österreicher und die restlichen noch im Turnier verbliebenen Tennis-Stars ändert sich dadurch nicht viel. Weil sie seit ihrem Eintreffen in Paris wie auch schon davor in den USA ohnehin in einer sogenannten Blase leben, gänzlich abgeschirmt werden und sich regelmäßig testen lassen sollen.
Dennoch haben auch andere Gäste Zutritt zu dem Hotel, in dem Dominic & Co. leben. Und dennoch informierte Alexander Zverev vor seinem Ausscheiden die Ärzte nicht über seine Erkältung samt Fieber. Was viele als klaren Bruch der Corona-Regeln betrachten. Aber die geben ohnehin Rätsel ohne Ende auf. Nicht nur in Österreich. Sondern weltweit.
Auch Thiem wundert sich über so manches. Nur auf dem Platz lässt er sich davon nicht beirren. Nach seinem Triumph in New York zog er in Paris zum fünften Mal in Serie ins Viertelfinale ein. In der langen Geschichte der French Open war das davor nur sieben Spielern gelungen. Alleine das sagt alles darüber aus, wie hoch seine Leistungen einzuschätzen sind.