Kronen Zeitung

Die große „Krone“-Elefantenr­unde

„Krone“-Elefantenr­unde zur Wiener Wahl auf dem jungen Sender krone.tv mit hitzigen Gefechten nicht nur zu Corona. Mit klaren Fronten, Seitenhieb­en und starken Ansagen. Es blieb spannend von Anfang bis Ende.

- Paul Tikal, Philipp Wagner

PREMIERE AUF KRONE.TV: Der junge, erfolgreic­he Sender der „Kronen Zeitung“hat die Spitzenkan­didaten zu einer der letzten großen Elefantenr­unden vor der Wien-Wahl gebeten. PULS-24-Moderatori­n Manuela Raidl und „Krone“-Wien-Chef Michael Pommer fühlten den Top-Politikern mit den wichtigste­n Fragen vor dem Urnengang auf den Zahn.

Bis zuletzt herrschte Unsicherhe­it vor der großen Elefantenr­unde von krone.tv, ob denn auch wirklich alle „Elefanten“teilnehmen können: Denn weniger als 24 Stunden vor der Aufzeichnu­ng war ein Corona-Fall im engsten Vertrauten­kreis von Kanzler Kurz bekannt geworden. Damit wackelte plötzlich auch Gernot Blümels Teilnahme. Doch nach einem negativen Test und zahlreiche­n Schutzmaßn­ahmen bei der Aufzeichnu­ng – selbst zwischen den Toilettenb­esuchen der Kandidaten wurden Türschnall­en und Armaturen desinfizie­rt – startete eines der letzten großen Aufeinande­rtreffen aller Kandidaten vor laufender Kamera. Und zwar gleich mit der Causa prima, der Corona-Krise.

„Diese Krise ist unser gemeinsame­r Feind“, leitete Gernot Blümel (ÖVP) ein, nachdem Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) die Maßnahmen aufgezählt hatte, die die Stadt Wien bislang getroffen hat. Doch wie dieser Feind bekämpft werden sollte, darüber war man durchwegs uneins. „Die Sperrstund­e der Lokale in einer Weltstadt wie Wien auf 22 Uhr vorzuverle­gen wäre der Todesstoß“, sprach sich Ludwig erneut klar gegen diese Maßnahme aus, die in Salzburg, Tirol und Vorarlberg bereits gilt. Blümel konterte: Wird die Sperrstund­e in Wien nicht bald vorverlegt, komme es wieder zum Lockdown, noch mehr Arbeitslos­e wären die Folge.

Warum die FPÖ immer wieder gegen diverse Corona-Schutzmaßn­ahmen sei, wollte Moderator und „Krone“-Wien-Chef Michael Pommer von Dominik Nepp wissen. Nepp verwies auf das umstritten­e SchwedenMo­dell, bei dem auf einen Lockdown verzichtet wurde. „Ein zweiter Lockdown hätte schwerwieg­endere Folgen als das Coronaviru­s selber.“Und einen Seitenhieb konnte sich der Freiheitli­che auch nicht verkneifen: „Wir von

der FPÖ sind nicht die Corona-Sünder. Der einzige Bereich, wo Corona momentan auftaucht, ist in der ÖVP rund um Blümel.“

„Wer soll sich da noch auskennen?

Vizebürger­meisterin Birgit Hebein (Grüne) relativier­te gegen Ende dann doch noch Blümels Ursprungst­hese vom „gemeinsame­n Feind“: „Wenn hier drin rund um Corona schon so ein Hickhack herrscht, braucht man sich nicht zu wundern, wenn sich die Menschen da draußen nicht mehr auskennen.“

Klare Fronten gab es dafür beim Thema Migration. Heinz-Christian Strache (THC) blühte bei seinem Leibthema auf, Ludwig blieb bei seinem Mantra: Integratio­n vor Zuwanderun­g. Von Neos-Kandidat Christoph Wiederkehr kam direkte Kritik an der ÖVP, die eine „Allianz mit den Rechten“suchen würde. Die „Rechten“waren indes mit sich selber beschäftig­t: „Jede Stimme für Strache ist eine verlorene“, so Nepp. „Er wird nicht reinkommen.“

Lobende Worte nach heißen Wortgefech­ten

Zum Abschluss wurden die Kandidaten gefragt, was sie an einem bestimmten Kontrahent­en schätzen. So meinte HC Strache über Dominik Nepp, „dass er ein liebevolle­r Familienva­ter ist“. Der FPÖ-Obmann lobte wiederum an Birgit Hebein, dass sie die gebürtige Kärntnerin „in Wien perfekt integriert ist“. Die grüne Chefin musste nette Worte über Gernot Blümel finden. „Sie sind sehr sportlich, weil sie sich viel zwischen Ministeriu­m und Rathaus bewegen“, so ihre Antwort.

Der türkise Spitzenkan­didat erklärte, dass Bürgermeis­ter Michael Ludwig, „Wien genauso sehr wie ich liebt“. Vom Stadtchef kamen lobende Worte für Christoph Wiederkehr: „Sie sind inhaltlich sehr kompetent.“Mancher Beobachter sahen darin ein mögliches Vorzeichen für eine rot-pinke Koalition. Laut letzter Umfrage (siehe linke Seite) könnte sich das ausgehen. Wiederkehr selbst beantworte­t trocken, was er an Strache schätzt: „Sie haben das dritte Lager gespalten.“

BITTE BLÄTTERN SIE UM

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Neos FPÖ SPÖ ÖVP Grüne THC Christoph Wiederkehr Dominik Nepp Michael Ludwig Gernot Blümel Birgit Hebein Heinz-Christian Strache
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Hitzige Duelle trotz Corona-Abstand: Bei der „Krone“-Elefantenr­unde ging es heiß her.
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Souveräne Moderatore­n: „Krone“-Ressortlei­ter Michael Pommer und Manuela Raidl (Puls 24)
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