Die große „Krone“-Elefantenrunde
„Krone“-Elefantenrunde zur Wiener Wahl auf dem jungen Sender krone.tv mit hitzigen Gefechten nicht nur zu Corona. Mit klaren Fronten, Seitenhieben und starken Ansagen. Es blieb spannend von Anfang bis Ende.
PREMIERE AUF KRONE.TV: Der junge, erfolgreiche Sender der „Kronen Zeitung“hat die Spitzenkandidaten zu einer der letzten großen Elefantenrunden vor der Wien-Wahl gebeten. PULS-24-Moderatorin Manuela Raidl und „Krone“-Wien-Chef Michael Pommer fühlten den Top-Politikern mit den wichtigsten Fragen vor dem Urnengang auf den Zahn.
Bis zuletzt herrschte Unsicherheit vor der großen Elefantenrunde von krone.tv, ob denn auch wirklich alle „Elefanten“teilnehmen können: Denn weniger als 24 Stunden vor der Aufzeichnung war ein Corona-Fall im engsten Vertrautenkreis von Kanzler Kurz bekannt geworden. Damit wackelte plötzlich auch Gernot Blümels Teilnahme. Doch nach einem negativen Test und zahlreichen Schutzmaßnahmen bei der Aufzeichnung – selbst zwischen den Toilettenbesuchen der Kandidaten wurden Türschnallen und Armaturen desinfiziert – startete eines der letzten großen Aufeinandertreffen aller Kandidaten vor laufender Kamera. Und zwar gleich mit der Causa prima, der Corona-Krise.
„Diese Krise ist unser gemeinsamer Feind“, leitete Gernot Blümel (ÖVP) ein, nachdem Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die Maßnahmen aufgezählt hatte, die die Stadt Wien bislang getroffen hat. Doch wie dieser Feind bekämpft werden sollte, darüber war man durchwegs uneins. „Die Sperrstunde der Lokale in einer Weltstadt wie Wien auf 22 Uhr vorzuverlegen wäre der Todesstoß“, sprach sich Ludwig erneut klar gegen diese Maßnahme aus, die in Salzburg, Tirol und Vorarlberg bereits gilt. Blümel konterte: Wird die Sperrstunde in Wien nicht bald vorverlegt, komme es wieder zum Lockdown, noch mehr Arbeitslose wären die Folge.
Warum die FPÖ immer wieder gegen diverse Corona-Schutzmaßnahmen sei, wollte Moderator und „Krone“-Wien-Chef Michael Pommer von Dominik Nepp wissen. Nepp verwies auf das umstrittene SchwedenModell, bei dem auf einen Lockdown verzichtet wurde. „Ein zweiter Lockdown hätte schwerwiegendere Folgen als das Coronavirus selber.“Und einen Seitenhieb konnte sich der Freiheitliche auch nicht verkneifen: „Wir von
der FPÖ sind nicht die Corona-Sünder. Der einzige Bereich, wo Corona momentan auftaucht, ist in der ÖVP rund um Blümel.“
„Wer soll sich da noch auskennen?
Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) relativierte gegen Ende dann doch noch Blümels Ursprungsthese vom „gemeinsamen Feind“: „Wenn hier drin rund um Corona schon so ein Hickhack herrscht, braucht man sich nicht zu wundern, wenn sich die Menschen da draußen nicht mehr auskennen.“
Klare Fronten gab es dafür beim Thema Migration. Heinz-Christian Strache (THC) blühte bei seinem Leibthema auf, Ludwig blieb bei seinem Mantra: Integration vor Zuwanderung. Von Neos-Kandidat Christoph Wiederkehr kam direkte Kritik an der ÖVP, die eine „Allianz mit den Rechten“suchen würde. Die „Rechten“waren indes mit sich selber beschäftigt: „Jede Stimme für Strache ist eine verlorene“, so Nepp. „Er wird nicht reinkommen.“
Lobende Worte nach heißen Wortgefechten
Zum Abschluss wurden die Kandidaten gefragt, was sie an einem bestimmten Kontrahenten schätzen. So meinte HC Strache über Dominik Nepp, „dass er ein liebevoller Familienvater ist“. Der FPÖ-Obmann lobte wiederum an Birgit Hebein, dass sie die gebürtige Kärntnerin „in Wien perfekt integriert ist“. Die grüne Chefin musste nette Worte über Gernot Blümel finden. „Sie sind sehr sportlich, weil sie sich viel zwischen Ministerium und Rathaus bewegen“, so ihre Antwort.
Der türkise Spitzenkandidat erklärte, dass Bürgermeister Michael Ludwig, „Wien genauso sehr wie ich liebt“. Vom Stadtchef kamen lobende Worte für Christoph Wiederkehr: „Sie sind inhaltlich sehr kompetent.“Mancher Beobachter sahen darin ein mögliches Vorzeichen für eine rot-pinke Koalition. Laut letzter Umfrage (siehe linke Seite) könnte sich das ausgehen. Wiederkehr selbst beantwortet trocken, was er an Strache schätzt: „Sie haben das dritte Lager gespalten.“
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