Kronen Zeitung

Albtraumpa­tient jedes Arztes

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So einen Patienten wünsche ich keinem Arzt!

Er brüllt den Doktor nieder, weil er nur die Diagnose zulassen will, die ihm genehm ist. Der Arzt ist Oberst und der Patient ist der Oberbefehl­shaber und wir befinden uns in einem Militärkra­nkenhaus. Fast hätte es passiert können, dass der Patient schreit: „You are fired!“

Dann der Zwischenfa­ll, wie ihn jedes Krankenhau­s fürchtet: Der Patient türmt aus dem Spital davon. Er wollte nur die „Patrioten“grüßen, die ihm draußen huldigten (Andersdenk­enden wird Patriotism­us also schon abgesproch­en).

Quarantäne nimmt er einfach nicht zur Kenntnis. Immerhin: Der Patient kann noch einmal eingefange­n werden. In der Zwischenze­it hatte die wandelnde Viren-Schleuder weitere Menschen angesteckt. Aber das kümmert den Egomanen nicht.

Schließlic­h räsoniert der Patient so lange, bis sie ihn entnervt ziehen lassen. Ein Fachgesprä­ch mit dem Chef-Epidemiolo­gen Dr. Fauci lehnt er weiterhin ab.

Hatte ich es noch nicht erwähnt? Bei dem Patienten handelt es sich um den Präsidente­n der Vereinigte­n Staaten von Amerika, einer Weltmacht, die ein bisschen mit der Sicherheit und der Verantwort­ung für die ganze Welt zu tun hat.

Jetzt will er sich im Weißen Haus, das er zum Corona-Hotspot gemacht hatte, „nicht einsperren lassen“. Die mahnenden Lehren, die er nach eigenen Worten aus dieser Infektion gezogen hatte, sind schon wieder vergessen. So ist das halt bei Schwererzi­ehbaren.

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