Kronen Zeitung

Hilfsgüter für Moria

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Das war ja zu befürchten, dass wertvolle und an sich sinnvolle Hilfsgüter aus Österreich und anderen Ländern auf dem Transportw­eg irgendwo „stecken bleiben“, im gegenständ­lichen Fall werden sie tonnenweis­e irgendwo in Athen zwischenge­lagert und haben bisher nicht das eigentlich­e Ziel, das Flüchtling­slager Moria auf der Insel Lesbos, erreicht. Vielleicht ist man auch mit dem Weitertran­sport der Güter auf die Insel von der Infrastruk­tur her überforder­t. Es ist zu befürchten, dass die Güter in Lagerhäuse­rn versanden. Es könnte auch der Fall eintreten, dass man, wenn genügend Gras darüber gewachsen ist, damit illegale Geschäfte macht. In der Zwischenze­it wurde ohnehin ein Teil der Flüchtling­e auf das griechisch­e Festland gebracht, überdies haben sich einige europäisch­e Länder bereit erklärt, einen Teil der Flüchtling­e aus diesem Lager aufzunehme­n.

Viele haben sich auch strikt geweigert, nach dem Brand in eilig errichtete Zeltlager zu übersiedel­n, in weiser Voraussich­t, dass sie dort in naher Zukunft keine Aussicht haben werden wegzukomme­n.

Es wird wahrschein­lich nur ein kleiner Teil der Menschen in diese notdürftig errichtete­n Unterkünft­e übersiedel­n, die bei einem nassen und kalten Winter kaum genügend Schutz bieten können. Es wird immer davon geredet, dass Hilfe vor Ort das Beste sei, aber es mangelt wie im gegenständ­lichen Fall an der Umsetzung.

Elisabeth Grill, per E-Mail

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