Szenen des Untergangs
Der Titel der Ausstellung hakt ein wenig, Madame de Pompadours geflügeltes Wort von anno 1757 passt dennoch für die Schau „Nach uns die Sintflut“im Kunst Haus Wien. Es will sich damit einmal mehr als „Grünes Museum“positionieren, Umweltprobleme aufzeigen (bis 14. Februar 2021).
Auch Karl Marx bediente sich des Ausspruchs „Nach uns die Sintflut“im ersten Band von „Das Kapital“. Nun hat das Zitat das Kunst Haus Wien aufgegriffen, denn Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen sind die neuen Schwerpunkte in der Unteren Weißgerberstraße.
21 österreichische und internationale Künstler und Künstlerinnen präsentieren in der Ausstellung ihren meist fotografischen Blick auf die argen Zerstörungen der Umwelt, auf das, was unter verschwundenen Gletschern übrig blieb, was Trockenheit für Mensch und Natur auslöst, was durch die Klimaerwärmung passiert.
„Die drastischen Auswirkungen des Eingreifens in die Natur sind auch an der aktuellen Covid-19-Krise ablesbar.“Das scheint ein wenig spekulativ in Bezug auf unsere mehr und mehr zerstörten Lebensräume. Denn was die Ausstellung zeigt, sind Ödnis und Untergangsszenarien, zerrüttete Wälder, Karst und Wüste . . .
Was die Ausstellung keinen Moment anspricht, ist das Warum: Sie zeigt Überbleibsel, aber kaum die Not der Tierwelt, das Dilemma durch riesige Palmölplantagen, Avocadofelder, abgebrannte Urwälder. Da fehlt nur noch der Smoothie danach aus dem Plastikbecher mit Halm.