„Kontraproduktiv!“
Handball-Westwien muss nun in der Südstadt auf Fans verzichten, weil Niederösterreich bei Ampelfarbe orange Geisterspiele vorgibt Wilczynski nimmt Corona-Situation ernst – und Politik in die Pflicht
Alleine das Präventionskonzept, das von Verband, Liga und Klubs ausgearbeitet wurde, hat 20 Seiten. Dazu gibt’s eigene Corona-Beauftragte. Und jetzt das . . .“
Conny Wilczynski, Vizeboss der spusu-Liga, kann’s nicht fassen. Trotz reibungslosen Starts der Meisterschaft muss Westwien am Samstag gegen Bregenz vor leeren Rängen spielen. Hintergrund: Die Südstadt liegt im Bezirk Mödling, dieser ist „orange“– und da Niederösterreich bei dieser Ampelfarbe sogar im Spitzensport Fans verbietet, haben die „Grünen“(wie etwa auch Ligarivale Krems) Geisterspiele. „Der Schaden ist größer als der Nutzen. Bisher gab’s im nationalen Handball weder Cluster noch positiv getestete Fans nach Hallenbesuchen“, so Wilczynski – er sieht auf Dauer Folgen finanzieller Natur, „aber auch hinsichtlich Jugend, Arbeitsplätze oder Gesundheitssystem. Der Sport gehört in den Mittelpunkt. Daher ist dieser Weg kontraproduktiv!“Dazu könne den freiwilligen Helfern im Klub „der Aufwand zu viel werden . . .“
„Wäre doch lächerlich“
Ausweg? Westwien könnte in die nur wenige Kilometer entfernte Bundeshauptstadt ausweichen. „Und die Fans mit einem Bus von der Südstadt mitbringen“, so Wilczynski schmunzelnd. „Nein! Das wäre doch lächerlich. Ich sehe keine Grundlage dafür, dass wir nicht zumindest 250 Personen unter strengen Richtlinien in die Halle lassen dürfen . . .“