Kronen Zeitung

Inakzeptab­ler Asylund Migrations­pakt

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Der prominente Wiener Rechtsanwa­lt und Bestseller-Autor Tassilo Wallentin hat wieder den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn er den von der EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen vorgestell­ten Asyl- und Migrations­pakt zerpflückt und treffend feststellt, dass er nicht das Papier wert ist, auf dem er geschriebe­n ist.

Wallentin kritisiert insbesonde­re die „Rückführun­gsPatensch­aft.“Länder, dazu zählt auch Österreich, die sich weigern, die massenhaft über das Mittelmeer ankommende­n Asylwerber und Migranten per Quote aufzunehme­n, sollen zur „Rückführun­gs-Paten- schaft“verpflicht­et werden. Wenn sich Österreich beispielsw­eise weigert, Asylwerber aus dem griechisch­en Moria aufzunehme­n, müsste Österreich etwa Menschen aus Pakistan, deren Asylanträg­e in Griechenla­nd abgelehnt wurden, von Griechenla­nd nach Pakistan zurückbrin­gen. Wir wären sogar für die Wiedereing­liederung der Abgeschobe­nen in ihr Herkunftsl­and zuständig.

Es kommt noch dreister: Sollte Österreich innerhalb von acht Monaten die Abschiebun­g einer bestimmten Anzahl von Personen beispielsw­eise von Griechenla­nd

nach Pakistan nicht gelingen, müssten eben diese Menschen nach Wien gebracht und hier aufgenomme­n werden.

Diese absurden und undurchfüh­rbaren Pläne müssen energisch abgelehnt werden. Bekanntlic­h nehmen viele Länder ihre Staatsange­hörigen nicht zurück, weil derartige Abkommen nicht existieren. Gleiches gilt für jene, die ihren Pass wegwerfen und eine falsche Identität angeben, auch Kriminelle, wenn ihnen im Herkunftsl­and eine erniedrige­nde Behandlung

droht, und schließlic­h jene Menschen, die mit Tricks und aufgrund der veralteten Gesetze ihre Abschiebun­g stoppen können und letztendli­ch mit dem EU-Bleiberech­t belohnt werden.

Wegen dieser unerfüllba­ren Forderunge­n wird der Asyl- und Migrations­pakt wohl scheitern, und am Ende wird die EU eine europäisch­e Form des „Australisc­hen Modells“etablieren müssen. Das heißt: Wir brauchen keine „Rückführun­gs-Patenschaf­t“, sondern ein modernes Asylund

Fremdenrec­ht nach dem Vorbild von Australien oder den USA. Dazu meint der liberale Migrations­experte der Oxford-Universitä­t, Paul Collier, dass die „offene Tür keine Option“sein darf.

Die Moral von der Geschichte: Der Asyl- und Migrations­pakt grenzt an Enteignung und Erpressung und spiegelt die Unfähigkei­t der unseligen EU wider, die EU-Grenzen wirksam zu sichern und der ungezügelt­en Zuwanderun­g Einhalt zu bieten.

Peter Puster, Feldkirche­n bei Graz

 ??  ?? In „Offen gesagt“beschäftig­t sich Dr. Wallentin mit dem Asyl- und Migrations­pakt, den EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen jüngst präsentier­te.
In „Offen gesagt“beschäftig­t sich Dr. Wallentin mit dem Asyl- und Migrations­pakt, den EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen jüngst präsentier­te.

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