„Des geht mir gar net ein!“
Kennen S des?“, sagte Herr B. zu dem Verkäufer in einem Wäschegeschäft und holte aus einem Sackerl ein Kinderhemd hervor. „Dieses Hemd hab i vuriche Wochn bei Ihnen gekauft. Damals hats no a Vieravierzgahalsweitn ghabt und hat mir passt. Jetzt hab is amal gwaschn, und es is zsammgschrumpft, wia a dürre Zwetschkn.“
„Ja, so a Hemd dürfn S doch net waschn!“, rief der Verkäufer. „ Des ist doch ganz a bülliche War, fünfazwanzg Euro und 99 Cent habn S zahlt, net mehr und net weniger. Des Teuerste an dem Hemd war der Karton! Ich hab Sie ausdrücklich gewarnt!“
„Ja, bitte, i hab glaubt, i derfs net kochn“, meinte Herr B. „Aber lauwarm waschn hätts doch eigentlich vertragn müassn! Es war schrecklich, währenddem i des Hemd im Lavur griebelt hab, ist unter meine Hände immer klaner wordn! Nach zehn Minutn hab i aufghört,weil i a Angst ghabt hab, es ziagt se so stark zsamm, dass is nur mehr dem Pupperl anziagn kann, was i vurn in mein ohnehin klan Auto hänga hab.“
„Ich habe Sie gewarnt“, wiederholte der Verkäufer. „So a büllichs Importhemmat derf ma nur ausbeidln, ausbürschtn und bestenfalls durchs kalte Wasser ziagn. In dem Fall müassn S es aber sofort als a nasser anziagn und am Körper trocknen lassn, sunst gehts ein wia a Bleamerl. Was wolln S jetzt von mir, Herr? Schenken S des Hemd an Kind und kaufn S Ihna a heimische Qualitätswar.
Des hab i aa. Nur zu an andern Preis.“
„Ma wird se do no beschweren dürfn“, schimpfte Herr B. vor Gericht. „I wollt ka neues Hemd, i wollt nur andere Käufer warnen. Der Pudlhupfer, a Mensch mit an schweren Huscher, is dann frech wordn und hat gsagt, es is typisch für de tepperten Österreicher, de Schüttler, dass S a Auto habn, aber ka Hemmat am . . . , na wiss S eh, Herr Rat. Sowas lass i mir net bietn, ich klage im Namen meines ganzen Landes an! A gewisser Nationalstolz derf sein. Und des umso mehr, weil der Nationalfeiertag immer näher rückt.“
Die Verhandlung endete mit einem Vergleich. Der Verkäufer gab durch seinen Anwalt eine Ehrenerklärung ab.