Genugtuung
Diese Woche erschien das Buch „Abseits“. Ebenso offen wie berührend schreibt Johanna Constantini darin über die Demenz-Erkrankung ihres Vaters Didi.
Auch über dessen schweren Autounfall im Juni 2019, den ebendiese schwere Krankheit verursacht hatte, und die in manchen Medien ziemlich bedenkliche Berichterstattung darüber. Ein derart großes Thema machten damals viele daraus, weil Constantini gleich dreimal österreichischer Teamchef war. 1991 nach dem Rausschmiss des kürzlich verstorbenen Alfred Riedl und 1992 nach dem Ableben seines Mentors Ernst Happel jeweils interimistisch. Danach dann nochmals als offiziell bestellter vom März 2009 bis zum September 2011.
Vor allem in seiner dritten Ära sah er sich teils massiver Kritik ausgesetzt. Weil er Routiniers wie Andi Ivanschitz nicht einberief, dafür blutjungen, der Öffentlichkeit noch recht unbekannten Spielern eine Chance gab. Manche davon wie der jetzige Kapitän Julian Baumgartlinger oder Aleksandar Dragovic zählen wie gestern beim 2:1Erfolg gegen Griechenland immer noch zum Stamm der Nationalmannschaft.
Das gibt ihm nachträglich Recht. Was er voller Genugtuung registrieren darf. Denn trotz seiner Krankheit kann der 65-Jährige das FußballGeschehen noch regelmäßig verfolgen, wie seine Tochter weiters verrät. Eine wohltuend schöne, gute Nachricht.
Deren es in diesem verdammten Corona-Jahr ohnehin viel zu wenige gibt.