Friedensnobelpreis gegen Hungersnot
Höchste Auszeichnung für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen
OSLO/ROM. Das Welternährungsprogramm (WFP) der UNO wurde vom Komitee in der norwegischen Hauptstadt Oslo mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, der mit umgerechnet rund 950.000 Euro dotiert ist. Die weltweite Bekämpfung von Hunger, so die Begründung, spiele eine Schlüsselrolle im Ringen nach Frieden.
„Die Verbindung von bewaffneten Konflikten und Hunger ist ein Teufelskreis“, sagt Berit Reiss-Andersen, die Vorsitzende des NobelKomitees. Das WFP mit Sitz in Rom sei daher eine „moderne Version der Friedenskongresse“, die ganz wesentlich sei bei der Verbesserung der Bedingungen für Frieden.
Hunger zu verhindern trage dazu bei, Frieden und Stabilität in der Welt zu schaffen. Umso wichtiger sei es, dass Regierungen dem WFP und anderen Hilfsorganisationen ausreichend Mittel zur Verfügung stellen, um
Lebensmittel verfügbar zu machen. Im vergangenen Jahr seien 135 Millionen Menschen von Hunger betroffen gewesen. Die Corona-Pandemie habe das Problem noch zusätzlich verschärft. Nach dem Streichen der kommerziellen Flüge hat das WFP Flugzeuge gechartert und trotz der Reisebeschränkungen Hungrige versorgt. „Wir waren zu einem bestimmten Zeitpunkt die größte Fluggesellschaft der Welt“, sagt WFP-Sprecher Tomson Phiri.
Volltreffer! Was war nicht alles spekuliert worden über den heurigen Friedensnobelpreis. Sogar Donald Trump hat ihn sich gewünscht. Aber das Nobelkomitee hätte nicht klüger entscheiden können. Denn die Zahl der Hungernden konnte in den vergangenen 30 Jahren zwar halbiert werden, aber bis heute hat jeder sechste Mensch auf der Welt nicht ausreichend zu essen. Unsereins kann sich das gar nicht vorstellen.