Herausgekitzelt
Nur Musik hat noch gefehlt zur Polit-Revue, die der ORF im Festsaal des Wiener Rathauses darbot. 650.000 Fernsehzuschauer verfolgten die letzte Elefantenrunde mit Lou Lorenz-Dittlbacher und Paul Tesarek als „Raubtierbändiger“vor der morgigen Wien-Wahl (1,133.010 Wahlberechtigte, 12,73 Prozent der Gesamtbevölkerung). Was die beiden an Privatem aus den sechs Spitzenkandidaten herausgekitzelt haben, fällt zwar unter die Kategorie „unnötiges Wissen“, war aber Unterhaltung vom Feinsten. So verriet Gernot Blümel (ÖVP), dass er wie Birgit Hebein (Grüne) den Traktorführerschein besitzt, darüber hinaus aber auch die Berechtigung, Lastkraftwagen zu lenken und das silberne Jungbläser-Leistungsabzeichen.
Dominik Nepp (FPÖ) verbindet mit Heinz-Christian Strache (Team HC Strache) die Hundeliebe, er kann aber schlecht rechnen, weshalb Peter Filzmaier jenem Volksschullehrer, der Nepp das Zählen beigebracht habe, den Rücktritt nahelegte. Christoph Wiederkehr (Neos) bezeichnete als das Verrückteste, was er je in seinem Leben gemacht hat, ein mitternächtliches Bad im Meer vor Barcelona. Nur Michael Ludwig, der schon jetzt als Sieger feststeht, zeigte sich zugeknöpft. Auf die Frage, wie man sich sein Gartenhaus in Floridsdorf vorstellen müsse, antwortete er mit einer Lobeshymne auf den 21. Wiener Gemeindebezirk. Und Strache? Von ihm wissen wir jetzt, dass er trotz Corona viele Hände schüttelt. Wollen wir hoffen, dass sein Husten, der immer wieder zu hören war, nichts damit zu tun hat.