Frau vor Kindern erstochen
Ehemaliger Polizist mit Anti-Terrorausbildung aus Afghanistan bekam lebenslang
„Ich verlangte Respekt“. – „Ich habe gesagt, sie soll sich schämen.“– „Bei uns ist es so, dass Männer die Frauen schlagen, nicht umgekehrt.“– Szenen einer Ehe, die wahrscheinlich längst keine mehr war. Und die tragisch endete, nämlich mit dem gewaltsamen Tod der Frau. Mit 26 Stichen ermordet vom Ehemann . . .
Er rechnet noch immer im islamischen Zeitalter. 1381 sei das demnach gewesen, als er, der afghanische Polizist mit Spezialausbildung, nach Österreich habe fliehen müssen – wegen der Taliban. In dieser Zeitrechnung scheint er auch stecken geblieben zu sein, was den Umgang mit seiner Frau angeht.
Der 63-Jährige wurde nämlich schon einmal wegen Gewalttätigkeiten verurteilt. Für ihn zählt dieses Urteil genau nichts: „Sie hat da wieder einmal etwas aufgebauscht.“Für ihn zählte auch die zunehmende Selbständigkeit seiner Frau nichts. Für ihn zählten – Söhne. Seinen jüngsten zeugte er mit 62. Es war das fünfte Kind des Paares. ja sie das Messer in der Hand gehabt, aber dann sei er da gestanden, die Hände an der Seite, das Messer plötzlich in seiner Hand – und sie lag da vor ihm, sterbend. Die Tochter versuchte noch, mit ihrem Körper die Wunden der Mutter zu stillen. Es war vergebens.
„Bevor das passiert ist, hat meine Frau mich mit dem Tod bedroht. 10-mal mindestens. Sie war aggressiv. Sie hat mich geschlagen. Sie hat gesagt, ich soll verschwinden.“Die Kinder aber, die erzählten eine andere Geschichte, von Demütigung und Tyrannei durch ihn.
Nach kurzer Beratung lautet das Urteil auf lebenslange Haft. Er verzichtet auf Berufung.