Mode steht auf halbmast
Was mit Selfies begann, findet dank Homeoffice einen Höhepunkt: In Sachen Mode verliert das „Untenrum“an Bedeutung.
gesehen präsentieren wir uns derzeit alle im Porträt-Modus. Ob beim Posieren vor dem Handy oder bei der Videokonferenz mit den Kollegen. Dass sich das so schnell auf die Modebranche auswirkt, hätte wohl niemand gedacht. Unsere Arbeitskleidung hat sich buchstäblich halbiert. Walmart, Amerikas größter stationärer Einzelhändler, berichtet, dass die OnlineVerkäufe von Oberteilen seit der Schließung der Geschäfte sprunghaft angestiegen sind. Die Menschen lieben die neue „Freiheit“und zelebrieren oben Business, unten Pyjama. Praktisch auch, wenn die Hose sowieso kneift dank Corona-Kilos. Also was passiert mit der Mode, wenn wir sie nicht mehr in Bars, Restaurants oder auf der Straße ausführen? Sie wird bequemer, der Blick richtet sich auf den Oberkörper. Kein Wunder also, dass derzeit raffinierte
Blusen und Oberteile boomen. Auffällige Muster und wilde Prints sollen trotz tristem Homeoffice-Alltag Laune versprühen, Blusen mit Schalkragen und extravaganten Volants sorgen für modische Statements. Interessant: Tiefe Ausschnitte sucht man fast vergeblich. Was in Kombination mit einer schicken Businesshose und Blazer auch im Büro funktionieren könnte, wirkt über den Bildschirm in den eigenen vier Wänden total fehl am Platz. Die Schnitte werden außerdem lockerer, fallen geschmeidiger. Eine der wenigen Corona-bedingten Veränderungen, mit denen wir gut leben können.