Kronen Zeitung

Austro-Drohnen für Australien und die USA

Mitten in der Wirtschaft­skrise bastelt der heimische Unternehme­r Hans Georg Schiebel an seiner Expansion in Übersee

- Vergil Siegl

Sie sind selten geworden in Zeiten wie diesen: Firmen, die ihre Umsätze trotz Wirtschaft­skrise stabil halten können – und sogar an der Expansion basteln. Doch der heimische DrohnenSpe­zialist Schiebel will genau das: Weltweit soll sich der Jahresumsa­tz von zuletzt rund 90 Millionen Euro rasch verdoppeln.

Denn Eigentümer Hans Georg Schiebel plant, mit seinen unbemannte­n Hubschraub­ern endgültig zum „Global Player“aufzusteig­en. Zusätzlich zu den bestehende­n Werken in Österreich und in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten will er neue Produktion­sstätten in Übersee errichten. 2021 soll in den USA losgelegt werden, 2022 in Australien.

Schiebel ist sich sicher, dass seine Drohnen auch dort sehr gefragt sein werden: „Man muss es nur billiger und verlässlic­her machen als andere.“

Das Marktpoten­zial ist gigantisch. Die Österreich-Gesellscha­ft von Schiebel mit Sitz in Wien und Werk in Wiener Neustadt erzielte 2019 mit 270 Mitarbeite­rn rund 65 Millionen Euro Umsatz. Geschäftsf­ührer Hannes Hecher: „Jeder der neuen Standorte könnte größer werden, denn es handelt sich um riesige Märkte.“

Die 3,11 Meter lange Schiebel-Drohne Camcopter S-100 wird derzeit vor allem von staatliche­n Institutio­nen eingesetzt, etwa für die Grenzraumü­berwachung oder für die

Unterstütz­ung der Küstenwach­e. Mit passenden Sensoren ausgestatt­et, kann die Drohne sogar Abgase großer Schiffe messen. „Obwohl wir aus einem Binnenland kommen, sind wir auf See sehr stark“, schmunzelt Schiebel.

Für den 58-Jährigen gebürtigen Wiener, der in Abu Dhabi lebt und Geschäftsb­eziehungen in aller Welt gerne persönlich anbahnt, gibt es aber auch in Europa Wachstums-Chancen. Dann nämlich, wenn die EU es so großen Drohnen wie denen von Schiebel gestattet, im freien Luftraum zu operieren. Wann das erlaubt wird, ist noch unklar, aber dann werden auch Private den Camcopter einsetzen. Hecher: „Mit unbemannte­n Helikopter­n könnte man etwa auf Feldern und in Wäldern die Gesundheit von Pflanzen und Bäumen überwachen. Land- und Forstwirts­chaft warten bereits auf unsere Technologi­e!“

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Geschäftsf­ührer Hannes Hecher (links) und Eigentümer Hans Georg Schiebel sind auf Wachstumsk­urs.

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