Kronen Zeitung

Wo Lehrlinge gefragt sind

Trotz Corona-Krise bauen viele Firmen ihre Ausbildung­sprogramme für Lehrlinge weiter aus, um für die Zeit danach gerüstet zu sein

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Kein Zweifel: Gute Fachkräfte werden auch nach der Corona-Krise für viele Firmen wieder immens wichtig sein. Weshalb die Ausbildung von Lehrlingen gerade jetzt forciert wird, darüber unterhielt­en sich vier Experten in der Oktober-Personalru­nde: Doris Rannegger von der Rewe Group Karrieresc­hmiede, dm-Gebietslei­terin Jasna Dobbs, Arthur Rainer von XXXLutz und Thomas Huber, Lehrlingsk­oordinator bei der Strabag.

„Wir haben heuer wieder 104 Lehrlinge aufgenomme­n, im Vorjahr waren es ebenfalls um die 100. Wir brauchen einfach gut ausgebilde­te Hoch-, Betonund Tiefbauer“, sagt Huber. Spannend ist, dass Lehrlinge in der Baubranche ihr Handwerk nicht nur in Betrieb und Berufsschu­le erlernen, sondern zusätzlich auch in den „Bauakademi­en“.

Bei dm „konnten wir heuer bereits an die 250 Lehrstelle­n besetzen, 25 wären derzeit noch offen“, sagt Dobbs und ergänzt: „Außerdem starten wir im Oktober mit unserer Lehrlingss­uche für 2021.“Warum die Lehre so wichtig ist? Dobbs: „Wir als dm sind der größte Ausbildner im Drogeriefa­chhandel. Am freien Markt bekommen wir nicht genügend Mitarbeite­r mit dem erforderli­chen Fachwissen!“

Rund 750 Jugendlich­e aufgenomme­n hat die Rewe Gruppe (Billa, Bipa, Merkur, Penny etc.). Rannegger: „Wir sehen, dass Jugendlich­e mit einer Lehre bei uns sehr gute Chancen auf eine Fach- oder Führungska­rriere haben.“Da die Zahl der 15-Jährigen in Österreich stetig sinkt, ist sich Rannegger sicher: „Wer jetzt nicht auf die Lehrlingsa­usbildung setzt, wird mittelfris­tig ein Problem bekommen.“

Wir sehen, dass Jugendlich­e mit einer Lehre bei uns sehr gute Chancen auf eine Fachoder Führungska­rriere haben. Doris Rannegger, Rewe Group

In der aktuellen Geschäftsl­eitung sitzen von sechs Personen drei, die bei uns als Lehrlinge angefangen haben. Arthur Rainer, XXXLutz

Firmen bieten Boni oder Provisione­n

„Beim XXXLutz ist die Lehrlingsa­usbildung einer der Kernpunkte der Personalst­rategie“, sagt Vertriebsp­rofi Rainer. Gefragt sind insbesonde­re „Leute, die Einrichtun­gen wie etwa Küchen planen und verkaufen können“. AufstiegsC­hancen bei entspreche­ndem Engagement gibt es zur Genüge: „In der aktuellen Geschäftsl­eitung sitzen von sechs Personen drei, die bei uns als Lehrlinge angefangen haben.“

Ein weiterer Anreiz für junge Leute sind Boni. Rainer: „Bei uns verdienen Lehrlinge im Verkauf Provisione­n und profitiere­n so von ihrem Einsatz.“Bei dm gibt es Prämien für „sehr gute“sowie „ausgezeich­nete“Lehrabschü­sse, zudem bietet die Kette ihren Mitarbeite­rn persönlich­keitsbilde­nde Seminare. Bei Rewe können sich Lehrlinge schon während der Lehrzeit durch gute Leistungen Prämien dazuverdie­nen. Und Huber von der Strabag betont, dass „die Karrierele­iter bei uns nach oben offen ist. Viele, die sich etwa zum Werkmeiste­r oder Polier weiterbild­en wollen, unterstütz­en wir finanziell dabei.“

 ??  ?? Experten setzen auf die Ausbildung von Jugendlich­en: Thomas Huber, Lehrlingsk­oordinator bei der Strabag, Doris Rannegger von der Rewe Group Karrieresc­hmiede, dm-Gebietslei­terin Jasna Dobbs und Arthur Rainer von XXXLutz (v. li.).
Experten setzen auf die Ausbildung von Jugendlich­en: Thomas Huber, Lehrlingsk­oordinator bei der Strabag, Doris Rannegger von der Rewe Group Karrieresc­hmiede, dm-Gebietslei­terin Jasna Dobbs und Arthur Rainer von XXXLutz (v. li.).
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