Leitbetriebe schaffen auch heuer Tausende Lehrstellen
Industriebetriebe, große Ketten aus dem Lebensmittel- und Drogeriehandel, Möbelhäuser, Verkehrsdienstleister und viele andere setzen jetzt auf die Jugend
Die größten Lehrlingsausbildner Österreichs setzen auch in diesem Jahr auf die Jugend: Trotz herausfordernder Zeiten hielten die meisten Unternehmen die Zahl der Jugendlichen, die eingestellt wurden, stabil – oder erhöhten sie sogar. Etliche Firmen bieten noch immer freie Plätze für den Lehrstart im Jahr 2020 an.
Größter privater Ausbildner ist die Spar-Gruppe. Tausend Jugendliche stellt sie heuer in Summe ein – im Vorjahr waren es 800. Wegen Corona hatten Experten befürchtet, dass die Betriebe aus Kostengründen weniger Lehrlinge aufnehmen. SparSprecherin Nicole Berkmann: „Im Gegenteil – wir bieten bis zu 200 Plätze mehr an!“Ähnlich ist die Situation bei Rewe (Billa, Bijahr. pa, Merkur, Penny etc.): 750 Lehrlinge haben 2020 bereits gestartet. Österreichweit sind noch immer rund hundert Stellen frei. Die Berufsbilder sind vielfältig – in Bereichen wie etwa Lebensmittelhandel, Drogerien oder Betriebslogistik.
Viele Einstiegs-Chancen gibt es auch bei den Diskontern: Hofer hat in diesem Jahr 184 Lehrlinge eingestellt, nach 170 im Vor
Und Lidl konnte die Zahl der Auszubildenden von 53 auf 62 erhöhen.
Stark sind außerdem die Möbelhäuser. XXXLutzChef Thomas Saliger: „Wir haben bisher 500 Lehrlinge fix aufgenommen und werden noch 150 bis 200 weitere neu aufnehmen. Somit würden wir aufgrund des guten Geschäftsganges heuer um 50 Lehrstellen mehr anbieten als 2019.“Aufstocken
konnte auch Konkurrent kika/Leiner, der die Zahl der Lehrlinge von 71 auf 92 erhöht hat. In Westösterreich sind noch immer Stellen in den Bereichen Einrichtungsberatung, Systemgastronomie und Logistik frei.
Zehn Lehrlinge hätte die Baumarktkette OBI noch zu besetzen, und bei Intersport sind sowohl in der Zentrale als auch bei einzelnen Händlern noch Plätze vorhanden.
Schuhhändler Leder&Schuh (Humanic, shoe4you) hat die Zahl der jungen Neustarter 2020 auf 33 sogar mehr als verdoppelt.
Im Autohandel ist die VW-Tochter Porsche Inter Auto Nummer eins. „Im Sommer und Herbst haben in unseren über 50 Autohäusern und in der Zentrale in Salzburg 223 Lehrlinge mit ihrer Ausbildung begonnen. In Zeiten des Fachkräftemangels
ist es für uns von oberster Priorität, in Lehrlinge zu investieren“, sagt Sprecher Richard Mieling.
Einen Rekord verbucht die ÖBB: 643 neue Lehrlinge wurden bis September aufgenommen, so viele wie noch nie – und ein Gutteil in technischen Berufen. Angehende Techniker sind auch bei der voestalpine gefragt: 300 Nachwuchsfachkräfte haben heuer mit der Lehre begonnen, 50 verschiedene Berufe stehen zur Auswahl.
Siemens Österreich hat die Zahl der Jugendlichen, die ausgebildet werden, auf 95 leicht erhöht. Und beim Telekomriesen A1 gingen 51 Lehrlinge an den Start – im Vorjahr waren es nur 36.
Noch zehn Lehrstellen zu vergeben hat die Friseurkette Klipp. Sprecherin Petra Franzmeier: „Wir halten an der Lehrausbildung fest!“