Sorge vor längeren Corona-Herbstferien
Schulschließungen wegen steigender Infektionen
Kinder tragen wenig zum Infektionsgeschehen bei, Schulschließungen haben extrem negative Auswirkungen auf Schüler und Familien.
SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid
Mit uns hat bisher niemand über Schulschließungen gesprochen. Es herrscht eine große Nervosität und Verunsicherung.
Lehrergewerkschafter Paul Kimberger
Wird der Unterricht bald wieder nach Hause verlegt? Das jedenfalls überlegt die Regierung, sollten die Corona-Infektionszahlen weiter in die Höhe schnellen. An den Schulen steigt die Unsicherheit, Bildungsminister Heinz Faßmann versucht zu beruhigen: „Die derzeitige Nervosität ist übertrieben.“
Minister bestätigt im Gespräch mit der „Krone“allerdings, dass es sehr wohl Überlegungen zu Schulschließungen gibt: „Wir denunterschiedliche Maßnahmen durch.“
Anders als im Sommersemester wisse man jetzt jedoch, dass die Schulen nicht die „Orte der pandemischen Infektionsweitergabe“seien, so Faßmann. Er betont, dass die Zusammenarbeit zwischen den Gesundheits- und Bildungsbehörden besser werden müsse und räumt ein, dass es Schulschließungen geben werde. „Punktuell, wenn wir die Infektion nicht in den Griff bekommen“, sagt der Minister. Eine VerDer längerung der Herbstferien als isolierte Maßnahme gegen Corona könne er sich nicht vorstellen. Generell meint Heinz Faßmann: „Die derzeitige Nervosität ist übertrieben, die schwierigen Monate kommen erst noch.“
Faßmann, der die Schulen so lange wie möglich offen halten möchte, bekommt Rückenwind von ungewohnten Seiten. Von SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid, die „das Schreckgespenst der Schulschließungen daheim lasken sen“will, sowie von der FPÖ, die ebenfalls nichts von verlängerten Ferien hält. Die Neos kritisieren das CoronaManagement der Regierung, Türkis-Grün müsse endlich Klarheit schaffen, so die Pinken.
Die Wiener Bildungsdirektion bleibt zurückhaltend: Die Gesundheitsbehörden geben den Weg vor, so heißt es. Auch die sonst so streitbare Lehrergewerkschaft verhält sich ruhig. Im Moment gebe es aus dem Ministerium kein Signal für Schließungen, sagt Pädagogen-Vertreter Paul Kimberger. Noch wartet die Regierung also ab.