Kronen Zeitung

Mann ohne Herz bekam Herz

Rotationsp­umpen im Wiener AKH durch transplant­iertes Spenderorg­an ersetzt:

- Mark Perry

Er ging als Mann ohne Herz (die „Krone“berichtete) in die Medizinges­chichte ein. Denn in seiner Brust schlug nichts, die lebenswich­tige Funktion ist von zwei Rotationsp­umpen übernommen worden. Jetzt bekam Patient Sascha K. dank neuerliche­r Meisterlei­stung der Wiener AKH-Spezialist­en wieder ein eigenes Herz!

„Wir haben die Transplant­ation vor drei Wochen durchgefüh­rt und unserem Patienten das Spenderher­z eines 37-jährigen Niederöste­rreichers eingesetzt, der plötzlich verstorben war“, so Universitä­tsprofesso­r Dr. Günther Laufer, Leiter der Abteilung für Herzchirur­gie und des Zentrums für Kardiovask­uläre Medizin am AKH. Dem Eingriff war – wie berichtet – ein sensatione­ller Eingriff vorangegan­gen: In einer sechsstünd­igen Operation unter Leitung von Spitzenarz­t Dr. Daniel Zimpfer war dem Verkäufer das irreparabl­e Herz entnommen und durch zwei kleine Rotationsp­umpen im Körper ersetzt worden.

Die „Heartmates“der USFirma Abbott „schlugen“so präzise, dass sie K.s eigenes Herz jahrelang hätten ersetzen können. Doch das ist nun nicht mehr nötig – dem 35Jährigen aus Spittal an der Drau wurde von der europäisch­en Transplant-Zentrale in Holland ein Organ zugeteilt. Den Eingriff führten neuerlich Zimpfer und Prof. Andreas Zuckermann durch. Als Anästhesis­tin stand das Team von Prof. Edda Tschernko zur Seite. Patient K. war beim „Krone“-Termin quietschve­rgnügt: „Ich fühle mich wohl, mir geht es gut. Für mich beginnt ein neues Leben.“

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