Kronen Zeitung

Behörden-Pingpong in Wien

Schwerkran­ker wurde verzweifel­t von Amt zu Amt geschickt

-

Als wären seine gesundheit­lichen Probleme nicht genug, musste sich ein schwerkran­ker Wiener auch noch zum Pingpong-Ball zwischen den Behörden machen lassen, nachdem man ihm die monatliche Geldleistu­ng gestrichen hatte. Die Ombudsfrau konnte helfen!

Mit einem Bandscheib­envorfall im Jahr 2015 begann der Leidensweg von Ernst S. aus Wien. Es folgten mehrere Operatione­n an der Wirbelsäul­e. Dann ein mehrfacher Lungeninfa­rkt mit Lungenentz­ündung und schließlic­h Anfang des heurigen Jahres ein Herzinfark­t. „Seither werde ich vom Arbeitsmar­ktservice zum Sozialamt und weiter zur Pensionsve­rsicherung­sanstalt und wieder zurück geschickt wegen der Frage, ob ich arbeitsfäh­ig bin und wer mir eine Geldleistu­ng ausbezahlt“, beklagte sich Herr S. bei der Ombudsfrau.

„Das ist ja jetzt schon lachhaft. Ich kann mich kaum bewegen, sitze den ganzen Tag zu Hause, da ich starke Schmerztab­letten einnehmen muss. Ich laufe mit Krücken und daheim mit einem Rollator, weil seit der ersten Operation mein linker Fuß macht, was er will. Ich werde von einem Arzt oder Amt zum nächsten geschickt, nur damit ich immer zu einem anderen Arzt oder Amt geschickt werde. Ich muss ehrlich sagen, ich kann nicht mehr. Also wenn die Ämter nicht wissen, wo ich hingehöre, wer dann? Ich hoffe und bete, dass Sie mir weiterhelf­en können!“

Wir haben natürlich umgehend bei Arbeitsmar­ktservice, Sozialamt MA 40 und bei der Pensionsve­rsicherung­sanstalt nachgefrag­t. Siehe da, man war sich rasch einig, dass Herr S. — zumindest derzeit — nicht arbeitsfäh­ig ist und wieder die Mindestsic­herung beziehen kann. Na bitte, geht doch!

 ??  ?? Die MA 40 zahlt unserem Leser jetzt wieder Mindestsic­herung
Die MA 40 zahlt unserem Leser jetzt wieder Mindestsic­herung

Newspapers in German

Newspapers from Austria