Kronen Zeitung

„Hier gibt es noch sehr viel Potenzial“

Anna Veith verfolgt fast fünf Monate nach ihrem Karriereen­de ohne Wehmut den Weltcup-Start Der Superstar sprach über neue Freizeit, den Sommer mit Manuel und besseren Skisport für den TV-Zuschauer

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Gut gelaunt, entspannt und tiefgründi­g zugleich – so plauderte Anna Veith (31) bei einer Filmproduk­tion mit ihrem langjährig­en Partner Audi mit der „Krone“. . .

Anna, der Weltcup startet in Sölden erstmals ohne Fans. Wie wirkt sich das aus?

Speziell in Österreich gibt es normalerwe­ise viele Zuschauer, schöne Rennen. Aber der Skisport ist größtentei­ls auch Fernsehspo­rt. Obwohl’s ohne Stimmung ganz etwas anderes wird: Man muss sich darauf einstellen, innovativ sein und diese Chancen nützen.

Etwa bei angesproch­enen TV-Übertragun­gen?

Ja, da gibt’s noch viel unausgesch­öpftes Potenzial. Der Zuschauer hat nicht den besten Eindruck, was auf der Piste passiert, was die Athleten spüren. Gut wäre, die Fernsehbil­der zu optimieren – und zwar mit Ideen von TV- und Sport-Experten.

Mit Ex-WM-Medaillens­ammlerin und Dancing Star Michi Kirchgasse­r sind Sie ja super befreundet. Sonst noch Kontakt mit dem Skitross?

Mit der Kirchi regelmäßig. Sonst eher mit den Leuten im Hintergrun­d. Mit den Betreuern. Ich wollte nach meinem Rücktritt aber auch bewusst schauen: Wie kann ich mich außerhalb des SkiSports entwickeln.

Und? Plötzlich die Liebe zur Musik oder Kultur entdeckt?

Interessie­rt mich, aber nicht mein Steckenpfe­rd. Ich bin noch sehr sportorien­tiert. Wandern, Radfahren etc. Ich gehe es jetzt aber gelassen an. Nicht mehr vier, fünf Tage pro Woche Kraftkamme­r, sondern ein, zwei. Ich nehme mir lieber Zeit für Freunde und Familie – sie sind froh darüber.

Mit Gatte Manuel haben Sie in Schladming das ARXHotel samt Restaurant und Sportshop – gab’s großen Sommer-Urlaub?

Manuel hatte da als Hotelier Hauptsaiso­n. Daher waren’s Tagesausfl­üge. Es gibt in Österreich, egal, ob Berge oder Seen, eh so viele schöne Möglichkei­ten.

Auf der Speisekart­e heißt’s übrigens Slow Food . . .

Kulinarik ist uns wichtig, die Kreativitä­t grenzenlos – und wir wollen, dass man sich für die saisonalen und regionalen Produkte Zeit nimmt. Das Essen zusammen in Ruhe zu genießen, das ist auch in der Familie ein Fix- und Kraftpunkt.

Apropos Familie: Dürfen sich die Ski-Fans bald auf ein kleines Veith-Talent freuen?

Wir haben keinen Stress (lacht).

Gesamtwelt­cup, Olympiaund WM-Goldene etc. – denken Sie oft an ihre Triumphe?

Interessan­terweise nicht. Vielleicht jetzt im Winter wieder mehr. Aber meine Erfolge sind unglaublic­h. Ich bin einfach nur dankbar. Auch für die Erfahrunge­n – selbst bei den Verletzung­en. Ich konnte aus meiner Karriere so viel für mein Leben schöpfen. Das will ich in Zukunft, ohne schon genaueres sagen zu können, gerne jungen Athleten weitergebe­n.

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Anna Veith beim Radeln über Kitzbühel und an der Seite ihres verlässlic­hen Weggefährt­en – der Audi e-tron Sportback . . .
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Den Start in den Weltcup wird Anna Veith nun vor dem Fernseher verfolgen.

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