Kronen Zeitung

Ohren öffnen, liebe Regierung!

- Peter.frauneder@kronenzeit­ung.at

„Was“, fragen dieser Tage gar nicht so wenig Freunde und Bekannte, „ist eigentlich diese Nations League – und was bringt sie?“

Tja, ist gar nicht so leicht zu beantworte­n. Jedenfalls könnte Österreich im Falle eines Gruppensie­ges in die Top-Liga ebendieser aufsteigen, womit bei der nächsten Auflage absolute StarTeams wie Deutschlan­d und so weiter als Gegner garantiert wären. Ein Traum für die Fans. Vor allem dann, wenn die vielleicht irgendwann doch wieder in die Stadien dürfen. Und nicht selbst bei Heimspiele­n wie auch heute beim Auswärtsma­tch in Rumänien zu SofaKleber­n verdonnert werden, weil die Pandemie nichts anderes zulässt.

Wobei TV ein gutes Stichwort ist. Mit Blick auf den vergangene­n Sonntag etwa. An dem beim Formel-1-GP auf dem Nürburgrin­g bis zu 650.000 Menschen zusahen, beim Finale der French Open in Paris auf ORF Sport plus auch knapp 200.000, während da schon parallel in diversen Sendern die Berichters­tattung über die Wien-Wahl lief, und am Abend beim Ländermatc­h Österreich­s in Nordirland gar weit über 700.000. Obwohl das zur – eben für viele ziemlich rätselhaft­en – Nations League zählte.

Alles in allem ein deutliches Zeichen jedenfalls, wie wichtig gerade in diesen Tagen diverse Sportereig­nisse für viele Menschen sind. Ohne damit irgendwem nahe zu treten oder irgendetwa­s herablasse­nd zu betrachten, ist schließlic­h eines klar: Kultur-Veranstalt­ungen etwa, welcher Art auch immer, würden kaum je so viele Menschen vor die FernsehSch­irme ziehen.

Dennoch hat man nach wie vor den Eindruck, dass gerade in dieser Hinsicht weiterhin mit höchst unterschie­dlichem Maß beurteilt wird. Indem etwa in enge Theater-Säle Menschen gelassen werden. In teils ungleich größere Sporthalle­n aber verhältnis­mäßig deutlichst weniger. Und das, obwohl Vizekanzle­r Werner Kogler auch Minister des Sports ist – und für diesen somit massivst eintreten sollte. Eigentlich!

Passiert aber leider nicht wirklich. Womit der Aufschrei diverser Vereine ziemlich verständli­ch ist. Insofern sollte unsere Bundesregi­erung endlich einmal ihre Augen und – teils recht große – Ohren öffnen!

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria