Wiener Juwelier bei Überfall erschossen
30 Jahre lang spionierte Oberst Martin M. (72) für die Russen. Urteil: drei Jahre Haft. Davor speiste er mit Agenten in Wiener Heurigen, ließ sich von der slowakischen Geliebten zu Geheimtreffen chauffieren. Ein Unfall bewegte ihn (fast) zum Aufhören.
Nach eineinhalb Jahren UHaft marschierte der Salzburger im Juni als freier Mann aus dem Gericht. Seither führt er ein glückliches Leben.
Seine Machenschaften lesen sich aber wie ein Thriller: Das erste Wiener Treffen mit Kontakt „Yuri“fand ausgerechnet beim Heurigen statt. In lauschiger Atmosphäre wurden Interna ausgetauscht. „Tote Briefkästen“
in Wien und NÖ dienten als Versteck. Ging etwas schief, schrieb M. Briefe mit verschwindender Tinte. 180.000 € „Lohn“, die M. kassierte, liegen wohl in Schließfächern.
Eine Geliebte (78) begleitete M. oft zu Treffen im Ausland. Sie streitet jegliche Beteiligung ab. Vor Jahren wollte der Oberst aussteigen, die Russen ließen das aber nicht zu. Ein Unfall stimmte M. nachdenklich. Er wurde auf dem Moped gerammt und vermutete einen Anschlag.
Der Schaden für unser Bundesheer hält sich laut Insidern in Grenzen. Trotzdem werfen die Treffen des Offiziers ein schiefes Licht auf den tief gefallenen Spion. 2004 und 2005 soll er in Pula (Kroatien) neben „Yuri“auch einen Verdächtigen getroffen haben, der den ehemaligen Agenten Sergei Skripal in England mit dem Nervengift Nowitschok töten wollte.
Ermittlungen laufen um Spionage aus der Türkei
Indes ermittelt das BVT laut „New York Times“wegen Tätigkeit für militärische Nachrichtendienste gegen Feyyaz O. Der 52Jährige meldete der Polizei, er solle Grünen-Politikerin Aslan im Auftrag der Türkei töten. Laut BVT ist nichts an den Mordplänen dran. Innenminister Nehammer hat der türkischen Einflussnahme bei uns den Kampf angesagt.