Kronen Zeitung

Defizit soll Konjunktur retten

Blümels Budget für 2021 im Zeichen der Corona-Folgen

- Georg Wailand

Als Gernot Blümel die Staatsfina­nzen Anfang 2020 plante, gab es noch bis Anfang März kräftiges Wirtschaft­swachstum. Mit der Corona-Krise hielt die tiefste Rezession seit 1945 Einzug: Minus sieben Prozent, das war ein ärgerer Rückschlag als 2008 bei der Finanzkris­e. Dementspre­chend hoch fällt das Budgetdefi­zit aus.

Nach rund 28,5 Milliarden minus heuer liegt die Planung für 2021 nun bei einem Abgang von 21 Milliarden Euro beim Bund. Probleme, das Geld aufzutreib­en, wird Österreich nicht haben. Der Finanzmini­ster: „Derzeit bekommen wir sogar 0,39% an Verzinsung, weil wir ein sehr guter Schuldner sind.“

Schwerpunk­t im Budget ist die Ankurbelun­g des Arbeitsmar­ktes. Blümel: „Dafür ist nie zuvor so viel aufgewende­t worden. Die Steigerung­srate liegt bei 16,9%. Allein für die Kurzarbeit sind 2021 nochmals 1,5 Milliarden Euro vorgesehen, 2020 waren es sogar 6,8 Milliarden Euro.“Um beachtlich­e 14,9% sind die Ausgaben für Klimaschut­z,

Energie und Mobilität (z. B. für das 1-2-3-Ticket) erhöht worden. Für Bildung und die Universitä­ten gibt es ebenfalls mehr Geld.

Die Verschuldu­ng Österreich­s steigt dadurch von 70% (2019) schlagarti­g auf 84,8% im Jahr 2021, in den Folgejahre­n soll die Schuldenqu­ote wieder sinken. Im internatio­nalen Vergleich liegt Österreich mit dieser Schuldenqu­ote besser als der EU-Durchschni­tt, dieser hält bei 95,1% (Grafik).

Vom Rekord-Defizit will der Finanzmini­ster in den nächsten Jahren wieder runterkomm­en: Für 2022 wird mit 12,4 Mrd. € gerechnet, 2023 soll es mit rund 5 Mrd. € wieder Richtung Normalität gehen (siehe auch Seiten 2/3).

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