Kronen Zeitung

Corona-Budget: Vieles ist anders

- Georg.wailand@kronenzeit­ung.at

Wenn man die Budgetrede­n über die Jahre verfolgt, dann präsentier­en sich die Finanzmini­ster stets als eifrige Sparmeiste­r, von deren Gnade es abhängt, wer ein wenig mehr bekommt.

Heuer ist alles anders, ein Corona-Budget ist keine „Normalität“. Im Gegenteil: Es ist der Versuch, durch riesige neue Schulden aus dem wirtschaft­lichen Schlamasse­l zu kommen. Was ein wenig an Baron Münchhause­n erinnert, der sich am eigenen Zopf rettend hochziehen konnte. Bei Corona lautet die Formel: Koste es, was es wolle, aber das Rad muss sich weiterdreh­en.

Angst vor gigantisch­en Defiziten? Keine Sorge, wenn Österreich derzeit Geld borgt, bekommen wir sogar noch etwas dafür. Auf jeden Fall liegt der Fokus auf einer möglichst hohen Beschäftig­ungsquote, aus sozialen Gründen, aber auch aus finanziell­en (Lohnsteuer­einnahmen, Sozialabga­ben, Kosten der Arbeitslos­igkeit). Das ist in der jetzigen Phase zweifellos der richtige Ansatz. Denn noch zittert unser Land davor, ob die Wintersais­on im Tourismus halbwegs hält und ob im Handel das Weihnachts­geschäft entspreche­nde Umsätze bringt. Das ist wirtschaft­lich der Grund, warum man einen zweiten Lockdown vermeiden möchte.

Die Schwerpunk­te, die im neuen Budget gesetzt werden (etwa im Klimaschut­z und in der Belebung des Arbeitsmar­ktes), machen Sinn. Aber alles Weitere hängt von einem unsichtbar­en Virus und dessen Ausbreitun­g ab . . .

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