Politiker um 9000 € holten 100 Stimmen
Ludwig, Blümel am beliebtesten
Wie sinnlos nicht amtsführende Stadträte sind, zeigt sich nun auch an den Vorzugsstimmen. Diese „teuersten Arbeitslosen Wiens“(@ Neos) liegen mit ihren 9000 Euro Gehalt nicht nur dem Steuerzahler auf der Tasche, sie bringen auch den Parteien wenig. „Beste“Beispiele: Ursula Stenzel und Ulrike Nittmann.
Stenzel (FPÖ) konnte in ganz Wien nur 99 Vorzugsstimmen einsammeln. Ihre blaue 9000-Euro-Kollegin Nittmann überzeugte 102 Wähler. Was nicht nur an
der zerbröselnden Partei liegt. FPÖ-Chef Dominik Nepp kommt immerhin auf 3790 Stimmen. Weit mehr als sein einstiger Ziehvater H.-C. Strache. Der Ex-VizeKanzler erhielt 2687. Vorzugsstimmen-Kaiser ist Michael Ludwig (SPÖ). 15.049 Wähler schrieben den Namen
des Bürgermeisters auf den Wahlzettel. Ihm folgt Finanzminister und ÖVPObmann Gernot Blümel (11.336). Eine beachtliche Leistung. Bei der Nationalratswahl 2019 hatte Blümel mit 7343 noch deutlich weniger – österreichweit. Grünen-Chefin und (Noch-?)Vize-Bürgermeisterin Birgit Hebein brachte es auf 7046 Stimmen. Christoph Wiederkehr von den Neos kam auf 3110. Damit überzeugte der vor Kurzem noch völlig unbekannte 30-Jährige mehr Wiener als Strache nach 30-Jahren in der Politik. Zurück zu den Stadträten:
Kathrin Gaál (Wohnbau, 2664) und Peter Hanke (Wirtschaft, 2308) fuhren Beachtungserfolge ein. „Corona-Manager“Peter Hacker (Gesundheit, ebenfalls SPÖ) brachte es – vermutlich durch das medial präsente Top-Thema Covid – auf 4482. Stark bei der SPÖ Mireille Ngosso (3337).
826 Wähler gaben den nicht amtsführenden ÖVP-Stadtrat Markus Wölbisch an. Die türkise Seniorenvertreterin Ingrid Korosec (1565) überflügelte Medienmann Peter L. Eppinger (1428, ÖVP) knapp. Abgeschlagen: Straches drei „Musketiere“Baron (695), Kops (142) und Handler (116).