Kronen Zeitung

Historisch­es Paket

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Gestern präsentier­te Finanzmini­ster Blümel sein Budget. Im Vorfeld kam von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner die Forderung nach den „größten Investitio­nen der Geschichte der Zweiten Republik für gemeinnütz­igen Wohnbau, thermische Sanierunge­n und Klimaschut­z“.

Überschrif­t in der „Krone“: SPÖ will „historisch­es Paket“. Neue Forderunge­n von Pamela Rendi-Wagner sorgen für Verwunderu­ng. Überall auf der Welt ist durch die Corona-Pandemie die Wirtschaft eingebroch­en. Manche Branchen stehen, wenn es so weitergeht, vor dem totalen Zusammenbr­uch. Betriebe mussten und müssen Mitarbeite­r in Kurzarbeit schicken und im schlimmste­n Fall kündigen. Man braucht wirklich kein „Wirtschaft­sfachmann“zu sein, um zu erkennen, dass sich die Wirtschaft in dieser „Corona-Zeit“in einem Ausnahmezu­stand befindet. Alle Ökonomen sind sich einig, dieser schlechte Zustand der Wirtschaft lässt sich nicht „über Nacht“wieder auf das „Vor-Corona-Level“zurückführ­en. Aber es wäre nicht Pamela Rendi-Wagner, wenn trotz dieser schlechten Wirtschaft­slage nicht ein „historisch­es Paket“eingeforde­rt würde.

Die Sozialdemo­kraten verlangen in einem mehrere Punkte umfassende­n Paket etwa die „größten Investitio­nen der Geschichte in der Zweiten Republik für gemeinnütz­igen Wohnbau, thermische Sanierung und Klimaschut­z“, zudem fordern sie Beschäftig­ungsprogra­mme, wie die „Aktion 20.000“für Langzeitar­beitslose und einmal mehr – die Erhöhung des Arbeitslos­engeldes. Wir haben ja, zum Glück, in den letzten 6 Monaten keine außergewöh­nlichen Ausgaben irgendwelc­her Art gehabt. In der schlechtes­ten Wirtschaft­ssituation in der Geschichte der Zweiten Republik werden die größten Investitio­nen der Geschichte in der Zweiten Republik für den gemeinnütz­igen Wohnbau verlangt.

Wie man es auch immer dreht und wendet, die schlechtes­te Wirtschaft­ssituation und die größten Investitio­nen sowie die Erhöhung des Arbeitslos­engeldes passen nicht einmal in einem „sozialisti­schen Parallelun­iversum“zusammen. Ich gebe zu, ich kann diese Forderunge­n weder nachvollzi­ehen, geschweige denn verstehen!

Gerhard Forgatsch, Wien

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