Der Goldtor-Spezialist war wieder der Retter
Die Foda-Elf ließ sich in Rumänien nicht die Schneid abkaufen, blieb geduldig, gewann letztlich verdient mit 1:0 Alessandro Schöpf traf erstmals seit zwei Jahren für Österreich, fixierte damit seinen Hattrick Es war kein Leckerbissen, ein Arbeitssieg. Eg
Nach dem Abpfiff in Ploiesti zerstreute sich das Team: Mit Privatjets ging es noch in der Nacht für die Deutschland-Legionäre aus Corona-Sicherheitsgründen direkt nach Nürnberg bzw. Frankfurt, für den Rest per Charter heute nach Wien, Ankunft zu Mittag.
Die Maßnahmen in Deutschland sind einer der Gründe, warum noch lange nicht fix ist, dass im November im HappelStadion in der Nations League gegen Nordirland (15. 11.) und Norwegen (18. 11.) gespielt wird. Bleibt Wien auf der „roten Liste“, ist kaum vorstellbar, dass deutsche Klubs Spieler zum Team lassen. Möglich, dass wieder Klagenfurt zum Zug kommt. Aber derzeit kann ohnehin keiner sagen, welche Maßnahmen Mitte November gelten.
Im Nürnberg-Flieger saß auch Teamchef Franco Foda. Er wäre eigentlich mit der Wien-Maschine geflogen, da aber heute Vormittag in Graz das Begräbnis von Ex-SturmPräsident Gerald Stockenhuber stattfindet, disponierte Foda um. Er will seinem Freund (in dessen Ära 2011 Sturms bisher letzter Meistertitel mit Foda als Trainer fällt) die Letzte Ehre erweisen, flog nach Nürnberg, fuhr mit dem Auto fünf Stunden weiter nach Graz.
Eigentlich wollte Österreich in Ploiesti an die starke erste Halbzeit gegen Nordirland anschließen. Franco Foda schneiderte an seinem 4-2-3-1-Anzug auch nur an einer Position herum, Schöpf ersetzte Ranftl. Letztlich ein Glücksgriff: „Es war ein Arbeitssieg, wir wussten, dass wir dagegenhalten müssen“, meinte der Goldtorschütze nach dem hart erkämpften 1:0.
Weil die ÖFB-Auswahl schwach begann. Der Beginn gehörte den giftigen, aggressiven Rumänen. Viele Ballverluste prägten das zerfahrene Spiel. „Wir hatten keinen Zugriff, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen“, analysierte Schöpf. „Aber wir haben auch fast nichts zugelassen.“
Erst als Rumäniens Goalie Tatarusana einen Schlager-Schuss stark um die Stange drehte, wurde Österreich aktiv. Und hatte Pech mit einem Lattenpendler: Gregoritsch hämmerte eine Lainer-Hereingabe an die Unterkante des Aluminiums (21.). Es blieb aber die einzige Chance bis zur Pause.
Zentimeter fehlten
Zwar hatte Österreich mehr Ballbesitz, aber keine Ideen. Es war „Rasenschach“mit bescheidenem Unterhaltungswert. Unterbrochen von einem bösen Deac-Foul an Hinteregger (35.). Da war der Rumäne mit Gelb gut bedient.
Mehr Leben war erst nach Seitenwechsel in der Partie, als Foda auf eine Dreierkette umstellte: Zunächst aber hatte man Glück, dass Alibec bei seinem Tor im Abseits gewesen sein soll (48.). Nur Zentimeter fehlten dann bei Baumgartners
Das Zittern um die Wien-Spiele
Schuss. Ehe sich der schlechte Referee Stefanski wieder am Karton vergriff: Für Burcas Grätsche gegen Baumgartner hätte es auch Rot geben müssen (56.).
Wie gegen Deutschland
Aber die Foda-Elf ließ sich nicht die Schneid abkaufen, blieb geduldig: Baumgartners Hammer lenkte Tatarusana noch an die Latte (65.). Aber gegen Schöpfs Flachschuss ins lange Eck war der Goalie machtlos – 1:0 (75.). „Es freut mich, tut auch gut, helfen zu können“, jubelte Schöpf über sein fünftes Länderspieltor. Sein erstes seit 2018, damals war es das 2:1-Siegtor im Test gegen Deutschland. Drei Tage zuvor hatte er auch gegen Russland das 1:0 fixiert. Gestern machte er seinen Goldtor-Hattrick perfekt.