Kronen Zeitung

Die Uhr läuft ab für Donald Trump

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Es ist noch zu früh, um wirklich aufatmen zu können. Trump wehrt sich weiterhin wie ein Besessener, hofft noch auf einen Justizputs­ch des von ihm wohlbestal­lten Obersten Gerichtsho­fs, doch er kann die Uhr nicht aufhalten.

Das beste Anzeichen: Erstmals in der Mediengesc­hichte der USA haben die großen TV-Networks eine Rede des Präsidente­n aus dem Weißen Haus abgeschalt­et, als er wütend zu Lügen-Tiraden ansetzte. Und Trumps Leib-Sender Fox News war unter den Ersten, die ihren Helden fallen ließen. Trump soll darauf ziemlich verstört reagiert haben.

Dennoch ist die Zerstörung­skraft des Wüterichs im Weißen Haus nicht zu unterschät­zen. 70 Millionen haben ihn gewählt – mehr als seinerzeit Obama. Auch wenn Biden mit 84 Millionen den absoluten USA-Rekord einfuhr – das Trump-Lager, schwer bewaffnet, bleibt ein Faktor in dieser zerrissene­n Nation.

Von dem Albtraumpr­äsidenten ist zu erwarten, dass er seine Niederlage nicht anerkennt, wie es sich in einer Demokratie gehört; dass er geht, gehen muss, ohne abzudanken; und dass er weiterhin alles versuchen wird, mit dem Gift seiner Demagogie die Demokratie zu zersetzen; reif zu machen für autoritäre Lösungen.

Die Krise der amerikanis­chen Politik, die mit der „Tea Party“begann, erreichte mit Trump ihren Höhepunkt und wird auch nach Trump eine Belastung für das Land, für Europa und die Welt bleiben. Dabei wären so viele dringende Jahrhunder­taufgaben zu erledigen . . .

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