Dutzende Tote durch „Eta“
Wirbelsturm sorgt für sintflutartige Regenfälle und Erdrutsche in Mittelamerika
GUATEMALA-STADT. Die Zahl der Todesopfer durch den Wirbelsturm „Eta“in Mittelamerika ist inzwischen auf mehr als 70 gestiegen. Allein in Guatemala kamen mindestens 50 Menschen ums Leben, nachdem Schlammlawinen rund um die Stadt San Cristóbal Verapaz etwa 25 Häuser verschüttet hatten. Wegen überfluteter Straßen mussten Helfer sich den Weg zu Fuß zum Unglücksort bahnen.
Im benachbarten Honduras bestätigten die Behörden bisher sieben Todesopfer. Tote wurden auch aus Nicaragua, Costa Rica und Panama gemeldet. In Honduras warteten Hunderte Menschen auf Hilfe, die sich vor den Fluten auf die Dächer ihrer Häuser gerettet hatten. Schnellboote und Hubschrauber sollen die Menschen in den unzugänglichen Gebieten in Sicherheit bringen.
Allerdings konnten die Einsatzkräfte offenbar nicht allen Opfern des Unwetters zügig helfen. „Niemand reagiert. Wir haben die Einsatzkräfte angerufen, aber niemand antwortet“, sagte ein Mann aus dem Departement Cortés in einem im Internet veröffentlichten Video. „Das Wasser geht nicht zurück, wir sind alle auf den Dächern. Bitte schickt dringend ein Boot.“
Das Tiefdruckgebiet bewegt sich nur sehr langsam fort und bringt große Mengen Regen mit. Nach einer ergiebigen Regenzeit in den vergangenen Monaten sind viele Böden allerdings bereits durchnässt und können kaum weiteren Regen aufnehmen. Dadurch steigt die Gefahr von Erdrutschen.
„Eta“ist bereits der 28. Tropensturm im Atlantik in der laufenden Saison und dürfte nach der jüngsten Prognose des US-Hurrikanzentrums nun weiter über Honduras und dann erneut auf die Karibik hinausziehen. Im Laufe des Wochenendes könnte der Tropensturm dann auf Kuba und die Kaimaninseln treffen.