Rettung der Berggorillas wird für Tiere zum Platzproblem
Population hat sich vergrößert, der Lebensraum aber nicht
KAMPALA. Berggorillas gelten als gutes Beispiel dafür, was sich bei bedrohten Arten mit Schutzmaßnahmen erreichen lässt. Doch inzwischen wächst der Bestand weniger stark, als möglich wäre. Forscher haben eine Ursache dafür ausgemacht: Ein zu enger Lebensraum führt bei den Tieren zu Stress und tödlicher Aggression.
Die hohe Dichte an Berggorillas in Ostafrika hat ein verringertes Wachstum des Bestands zur Folge. Das bestätigt eine Studie des Dian Fosse yG orilla Funds und der Universität von Kalifornien. Für sie hatten Forscher die Entwicklung einer Berggorilla-Population im Virunga-Massiv an der Grenze von Ruanda, Uganda und dem Kongo aus fünf Jahrzehnten analysiert. „Die Gorilla-Population hat sich seit knapp 40J ahren vergrößert, ihr Lebensraum aber nicht“, erklärt Damien Caillaud.
Der Virunga-Bestand umfasst derzeit 600 Tiere. In den frühen 80er-Jahren hatte es im lediglich 430 km2 großen Waldgebiet nur noch 250 Berggorillas gegeben.
Mit steigender Zahl kommen die einzelnen Gruppen öfter in Kontakt – und dieser Kontakt sei oftmals gewalttätig, erläutern die Forscher. Der Studie zufolge ist die Sterblichkeitsrate unter den Jungtieren zwischen 2000 und 2017 stark gestiegen. Zur selben Zeit sank die jährliche Wachstumsrate des Bestands um die Hälfte. Neu entstehende Gruppen können nicht in andere Gegenden ausweichen. Diese werden zum größten Teil landwirtschaftlich genutzt oder von anderen GorillaGruppen bewohnt.