Kronen Zeitung

Erster Vertrag für „Spinraza“

Seltene Muskelkran­kheit SMA Teures Medikament für junge Wienerin (22)

- Stefan Steinkogle­r

Nachdem, wie berichtet, der Staat künftig die Kosten für das teuerste Medikament der Welt bei von der seltenen Krankheit SMA (Spinale Muskelatro­phie) betroffene­n Kleinkinde­rn übernimmt, ist auch für Erwachsene eine Lösung in greifbarer Nähe. Die Wienerin Christina Holmes bekommt als Erste vertraglic­h die Medizin.

Zwei Jahre lang, in Abständen von vier Monaten, wird der Wienerin Christina Holmes nun die ersehnte Medizin „Spinraza“verabreich­t. Als sie den Anruf aus dem Wiener Spital erhielt, konnte es die 22-Jährige, die bereits mit einer Petition, die beinahe 24.000 Unterschri­ften erreichte, Aufsehen erregte, kaum glauben.

Es ist das erste Mal, dass ein Krankenhau­s in Österreich die Behandlung genehmigt. „Spinraza“ist teuer, führt aber laut Studien zu deutlichen Erfolgen. Patienten, die an SMA leiden (der Muskelschw­und kann auch zu tödlichem Atemversag­en führen), können demnach wieder Muskeln aufbauen, ein erfülltes Leben führen.

Zuletzt wurde die Finanzieru­ng der mit 1,8 Millionen Euro pro Dosis teuersten Medizin der Welt – „Zolgensma“– durch den Staat beschlosse­n. Das erhofft sich Christina Holmes auch für „Spinraza“. „Es wäre das schönste Weihnachts­geschenk für die rund 300 Betroffene­n“, so die Wienerin, die über den Verein „SMA Österreich“die Interessen der Patienten vertritt. Es sei ein erster Schritt, dass sie noch im November

die erste Behandlung erhält. Nun liegt der Ball bei Gesundheit­sminister Anschober und den Krankenans­taltsverbä­nden. Im Sinne der Gleichbeha­ndlung von Patienten wäre eine Behandlung­sverweiger­ung

dem Präzedenzf­all wohl anfechtbar.

Jetzt liegt es an jedem Patienten selbst, „Spinraza“für sich zu beantragen.

nach in Wien

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Christina Holmes (2. von links) bei einer Mahnwache in Graz

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