Erster Vertrag für „Spinraza“
Seltene Muskelkrankheit SMA Teures Medikament für junge Wienerin (22)
Nachdem, wie berichtet, der Staat künftig die Kosten für das teuerste Medikament der Welt bei von der seltenen Krankheit SMA (Spinale Muskelatrophie) betroffenen Kleinkindern übernimmt, ist auch für Erwachsene eine Lösung in greifbarer Nähe. Die Wienerin Christina Holmes bekommt als Erste vertraglich die Medizin.
Zwei Jahre lang, in Abständen von vier Monaten, wird der Wienerin Christina Holmes nun die ersehnte Medizin „Spinraza“verabreicht. Als sie den Anruf aus dem Wiener Spital erhielt, konnte es die 22-Jährige, die bereits mit einer Petition, die beinahe 24.000 Unterschriften erreichte, Aufsehen erregte, kaum glauben.
Es ist das erste Mal, dass ein Krankenhaus in Österreich die Behandlung genehmigt. „Spinraza“ist teuer, führt aber laut Studien zu deutlichen Erfolgen. Patienten, die an SMA leiden (der Muskelschwund kann auch zu tödlichem Atemversagen führen), können demnach wieder Muskeln aufbauen, ein erfülltes Leben führen.
Zuletzt wurde die Finanzierung der mit 1,8 Millionen Euro pro Dosis teuersten Medizin der Welt – „Zolgensma“– durch den Staat beschlossen. Das erhofft sich Christina Holmes auch für „Spinraza“. „Es wäre das schönste Weihnachtsgeschenk für die rund 300 Betroffenen“, so die Wienerin, die über den Verein „SMA Österreich“die Interessen der Patienten vertritt. Es sei ein erster Schritt, dass sie noch im November
die erste Behandlung erhält. Nun liegt der Ball bei Gesundheitsminister Anschober und den Krankenanstaltsverbänden. Im Sinne der Gleichbehandlung von Patienten wäre eine Behandlungsverweigerung
dem Präzedenzfall wohl anfechtbar.
Jetzt liegt es an jedem Patienten selbst, „Spinraza“für sich zu beantragen.
nach in Wien