Vergabe wird reformiert!
Thema bei Koalitionsverhandlungen Kategorie Überbelag könnte fallen
Bei dieser Voraussage muss man sich nicht weit aus dem Fenster lehnen: Kathrin Gaál von der SPÖ wird weiterhin Wohnbaustadträtin bleiben. Was auf sie zukommt: eine längst überfällige Reform der Vergabe von Gemeindewohnungen. Dieser Brocken wird auch Teil der rot-pinken Koalitionsverhandlungen sein.
Stadträtin Kathrin Gaál
Die Vergabe von Gemeindewohnungen ist nicht mehr zeitgemäß. Der Wien-Bonus – wer länger in der Stadt lebt, wird anderen vorgezogen – von Gaáls Vorgänger, dem heutigem Bürgermeister Michael Ludwig, war ein Schritt in die richtige Richtung. Aber immer noch fehlt bei der Verteilung der Gemeindewohnungen in vielen Fällen die nötige Fairness (siehe auch Leserbriefe oben). Nun soll das Problem endlich angegangen werden. Die aktuellen Verhandlungen der SPÖ mit den Neos über eine gemeinsame Koalition geben beiden Parteien die Möglichkeit, das verzwickte System zu entwirren.
Das sind aktuell die Gründe, um eine Bleibe in einem geförderten Gemeindebau zu erhalten: Jungwiener/innen, getrennter Haushalt, Überbelag, alleinerziehend, altersbedingter Wohnbedarf,
krankheitsbedingter Wohnbedarf,
Rollstuhlfahrer/in bzw. barrierefreier Wohnbedarf.
Leider zeigen unsere Leserbriefe auf, dass es in allen Kategorien Schwierigkeiten gibt. Momentan warten rund 15.000 Personen auf eine Wohnung in einem Gemeindebau.
Vor allem in der Kategorie Überbelag könnte es Änderungen geben. Kinderreiche Familien bekommen in vielen Fällen schneller eine Wohnung als Paare mit weniger Nachwuchs. Die Unterschiede sind allerdings sehr oft kulturell bedingt. „Dieser Passus könnte fallen“, erklärt ein Rathaus-Insider. „Damit hätten auch Österreicher mit weniger Kindern wieder eine Chance. Es gäbe eine bessere Durchmischung in den Siedlungen.“