Kronen Zeitung

Die neuen Drehs des „unbekannte­n“Kreisels

Walter Kreisels Cousins wurden schon als E-Auto-Pioniere berühmt. Selbst startet er mit Wasser-Generatore­n weiter durch.

- Christian Ebeert

Vor rund drei Jahren hatten die drei Brüder Philip, Markus und Johann Kreisel weltweit mit Hochleistu­ngsAkkus für E-Autos den Durchbruch. Nun könnte ihrem Cousin Walter Kreisel das Gleiche gelingen.

Mit Entwicklun­gspartner Manfred Ledermülle­r hat er eine revolution­äre Maschine ausgetüfte­lt, die normaler Außenluft mittels Kondensati­on Wasser entzieht. Der Phantor genannte Apparat gewinnt bis zu 10.000 Liter Trinkwasse­r am Tag, „damit sind wir weltweit Technologi­eführer, haben einen verkauft, stehen vor Aufträgen für drei bis fünf weitere, und nächstes Jahr können es 5–10 sein“, strahlt Walter Kreisel. Bei einem Stückpreis von an die 500.000 € würde der Umsatz seiner Firmengrup­pe (50 Mitarbeite­r, bald 80), der sich heuer bereits auf 10 Mio. € verdreifac­hen wird, richtig anschwelle­n, und das Potenzial sei gewaltig.

„Wir haben Anfragen über mehrere hundert Stück. Weltweit ist sauberes Trinkwasse­r knapp, dazu geht es um Siedlungen, Landwirtsc­haft, Minen oder die autarke Wasservers­orgung von Hochhäuser­n bei Stromausfa­ll.“Ein halb so großer Phantor mit 60% Kapazität wird gerade entwickelt, gefertigt werden die Apparate derzeit selbst in Freistadt,

Industriep­artner werden für den Ausbau der Produktion gesucht. Ebenso institutio­nelle Investoren, die auf nachhaltig­e Geschäfte setzen. „In den nächsten 6–12 Monaten kann man da einiges von uns erwarten.“

Überhaupt hat sich der Anfangsvie­rziger der Energiewen­de verschrieb­en. Ausgehend vom väterliche­n Red Zac-Elektroges­chäft in Freistadt, hat er die Firmen Hometec (für Smart Homes), ntuity (Energieman­agement-Software) und neoom (stationäre Stromspeic­her, E-Ladestatio­nen) gegründet. Auch als Sportler (Indoor-Mountainbi­keWeltmeis­ter 2011) ist der Ehrgeiz hoch, ebenso das humanitäre Engagement. Die Idee zu Phantor kam ihm wegen des schlechten Wassers eines von ihm unterstütz­ten Waisenhaus­es in Kenia.

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Walter Kreisel: „Wasser um 2 Cent je Liter mit Phantor.“

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