Börsen Wien & Welt
Deutschland: Aufwind trotz Corona-Krise USA: Kurs-Rallye an der Wall Street Wien: Positive Quartalszahlen überraschen
Die Börsen standen ganz im Zeichen der US-Wahl und der Corona-Pandemie. Der deutsche Aktienmarkt legte Anfang der Woche kräftig zu, weil die Börsianer mit einem Sieg Joe Bidens rechneten. Die Talfahrt wegen der Ungewissheit über den Wahlausgang blieb aus. Die Papiere des Online-Essenslieferdienstes Delivery Hero sind auf fast täglich neuen Rekordhochs. Der Wert erzielte heuer ein Kursplus von fast 60%. SAP erholte sich dank guter Vorgaben der ÜberseeTechwerte wieder leicht. Letzte Woche waren die Papiere des Softwarekonzerns um ein Fünftel abgestürzt. Kein Aufwind hingegen bei der Lufthansa. Die weiter düsteren Prognosen haben dem Titel weiter zugesetzt, die Aktie dümpelt zwischen 7 und 8 €.
In Amerika scheint dem Aktienmarkt der Wahlausgang egal zu sein, denn selbst wenn Biden gewinnt, wird er es im Senat (dort haben Republikaner die Mehrheit) schwer haben, Ideen durchzubringen. Der Dow Jones legte jedenfalls täglich zu. Interesse gab es auch an der Zinsentscheidung der US-Fed. Sie hält an Nullzinspolitik und dem
Anleihekaufprogramm fest. Amazon-Chef Jeff Bezos hat in dieser Woche Aktien seines Unternehmens im Wert von mehr als 3,0 Mrd. $ verkauft. Er hat damit heuer bereits Anteile im Wert von über 10,2 Mrd. $ zu Geld gemacht. Von der steigenden Nachfrage nach 5G-Smartphones profitiert hingegen Chiphersteller Qualcomm. Aber auch Autobauer GM erholt sich dank des SUV-Booms schneller als erwartet.
In Wien haben neben den weltweit guten Vorgaben besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen die Kurse beflügelt. Gummispezialist Semperit hob die Jahresprognose erneut an, beim Verbund steigerte man trotz geringerer Stromnachfrage heuer den Gewinn, und Anlagenbauer Andritz konnte diesen bislang sogar verdreifachen. Analysten erhöhten daraufhin das Andritz-Kursziel. Besser abgeschnitten als erwartet hat in den ersten drei Quartalen auch Ziegelriese Wienerberger.