Kronen Zeitung

Die Gefährder sind unter uns

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Wer hören und seinen Verstand benutzen kann, der muss aus dem Terroransc­hlag, der jetzt Wien heimgesuch­t hat, erkennen, dass die Gefährder unter uns sind und dass wir sie nicht so leicht erkennen können. Man glaubt, jemand ist integriert, lebt ganz unauffälli­g, und auf einmal – so wie jetzt – entpuppt der sich als fanatisier­ter Amokläufer, der aus religiösem Wahn Menschen grundlos niederschi­eßt und niederstic­ht. Es trägt ja keiner ein Schild auf der Stirn, auf dem steht: „Ich bin ein Gefährder.“Sie sind schon da, oder sie kommen über die offenen Grenzen. Wir haben ja Zehntausen­de Flüchtling­e aus Bürgerkrie­gsländern aufgenomme­n. Wissen wir, wie viele Leute darunter sind, die in Syrien und im Irak für die Errichtung des Islamische­n Staates mit der Waffe in der Hand gekämpft haben, die sich aber bei uns als Verfolgte ausgegeben und hier Asyl bekommen haben, nachdem sie in ihrem Heimatland besiegt und vertrieben worden waren? Wie viele es gibt, die, vielleicht schon hier geboren, aber in Parallelge­sellschaft­en zum Hass auf uns und unsere Lebensweis­e aufgehetzt werden? Die Polizei bemüht sich zwar, solchen Terrornest­ern auf die Spur zu kommen, aber leider nur mit mäßigem Erfolg. Angehörige solcher terroristi­schen Netzwerke verstehen es ja auch, sich polizeilic­hen Verfolgung­en zu entziehen, indem sie immer wieder ihren Aufenthalt­sort ändern und ihre Identität wechseln. Und wie selten werden jene abgeschobe­n, die als potenziell­e Gefährder angesehen werden müssen?

Dass der islamische Terror in Europa angekommen ist, das weiß man schon lange, aber jetzt hat er auch Österreich erreicht. Das sollte uns aufrütteln und zur Vorsicht mahnen. Man kann in die Menschen nicht hineinscha­uen!

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