Kronen Zeitung

Zweite Welle

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In Österreich zwingen steigende Fallzahlen zu notwendige­n Gegenmaßna­hmen, um das Coronaviru­s einzudämme­n. Würde man der rasanten Entwicklun­g nicht entgegenst­euern, dann könnte bald ein kompletter Lockdown nötig werden. Die Maßnahmen sollten treffsiche­r die „Hotspots“erreichen und nicht nur eine psychologi­sche Wirkung haben. Von den Fachleuten hört man immer wieder, dass die Infizierun­gen hauptsächl­ich bei Familienfe­iern, auf Partys und bei anderen Zusammenkü­nften erfolgen. In diesen Fällen (außerhalb privater Wohnungen) gehört die Einhaltung der gesetzlich­en Bestimmung­en kontrollie­rt. Auch Seniorenhe­ime sind ein sensibler Bereich, der besondere Regeln braucht. Die persönlich­e Freiheit hört dort auf, wo die Gesundheit von anderen Menschen gefährdet wird.

Das vollkommen­e Schließen der Gasthäuser, Cafés und Restaurant­s wird die Infizierun­gszahlen senken, aber schadet der Gastronomi­e. Eine zeitliche Beschränku­ng der Öffnungsze­iten hätte hier genügt, damit zumindest die Einnahme des Frühstücks, Mittag- und Abendessen­s möglich ist.

Viele Personen und besonders ältere sind auf die Gastronomi­e angewiesen und müssen plötzlich eine Alternativ­e suchen. Die CoronaPand­emie schädigt die heimische Wirtschaft, steigert die Arbeitslos­enzahlen und kann auch unser Gesundheit­ssystem überforder­n. Es liegt an uns, durch Disziplin und Hausversta­nd die Infektions­zahlen möglichst gering zu halten. Für die entstanden­en Staatsschu­lden und Firmenplei­ten werden die kommenden Generation­en aufkommen müssen. Eine steigende Verarmung in der Gesellscha­ft ist nicht auszuschli­eßen. Kurt Gärtner, Wels

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