Kronen Zeitung

Ministerin deutet weitere Moscheen-Schließung­en an

Grundlage laut Susanne Raab diesmal besser als bei gescheiter­ten Schließung­en 2018

- KK

Eswar einer der martialisc­hsten Auftritte der türkis-blauen Koalition – und letzten Endes einer ihrer größten Flops: 2018 verkündete die Regierungs­spitze stolz die Schließung­en mehrerer Moscheen im Kampf gegen den politische­n Islam; doch schon wenig später öffneten die Gebetshäus­er wieder; die Maßnahmen wurden vom Wiener Landesverw­altungsger­icht, teils wegen erfolgter Formalfehl­er, aufgehoben.

Am Freitag wurden nun wieder zwei mutmaßlich radikale Moscheen geschlosse­n, in beiden soll der Wiener Attentäter aktiv gewesen sein. Allein: Warum soll diesmal halten, was 2018 scheiterte? Die Rechtslage ist seither unveränder­t.

„Diesmal“, erklärt Ministerin Susanne Raab, „haben wir völlig andere und umfassende­re Ermittlung­serkenntni­sse über die dort stattfinde­nde Begünstigu­ng der Radikalisi­erung.“Die Faktenlage sei also ausreichen­d, dass die Schließung­en vor Gericht auch halten. Zudem laufen die Verfahren zu den 2018 erfolgten Maßnahmen laut der türkisen Politikeri­n teils noch.

„Nicht die letzten, die schließen müssen“

Doch so oder so, es dürften nicht die letzten geschlosse­nen Moscheen sein, sagt Raab zur „Krone“: Sie kündigt eine „Offensive“an, man müsse „bei problemati­schen Moscheen und Vereinen genau hinsehen“. Der entscheide­nde Nachsatz: „Wenn extremisti­sche und radikale Ideologien verbreitet werden, dann waren die Vereine und Moscheen vom Freitag nicht die letzten, die wir schließen müssen.“

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„Diesmal haben wir eine umfassende­re Grundlage“: Kultusmini­sterin Susanne Raab (ÖVP).

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