Moscheen stärker im Fokus
Der Attentäter von Wien wurde u. a. in zwei Gebetshäusern radikalisiert. Doch wie problematisch sind diese Orte tatsächlich?
Der Terror hat auch die Insel der Seligen heimgesucht. Die Reaktion: Zwei Moscheen, in denen sich der Attentäter radikalisiert haben soll, werden gestürmt und geschlossen. „Krone“-Infos zufolge war dies nicht der letzte Streich. Doch sind Moscheen tatsächlich Horte für Radikalisierung? „Ja“, sagt Ednan Aslan, Professor für islamische Religionspädagogik. „Es gibt keine Radikalisierung ohne Moschee-Bezug.“Das Problem: „99 Prozent der Moscheen werden aus dem Ausland gesteuert. Das gehört abgestellt. Es braucht auch Standards für Imame und Moscheen.“Hier müsse die islamische Glaubensgemeinschaft offensiv auftreten. „Das tut sie aber leider nicht. Dabei wäre das gerade jetzt besonders wichtig.“
Vieles passiert im Internet oder im Untergrund. Dennoch muss man gegen Moscheen, die extremistisches Gedankengut verbreiten, vorgehen.
Veronika Hofinger, Extremismus-Expertin
Veronika Hofinger vom Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie hat eine nun geschlossene Moschee in einer Studie schon 2017 als problematisch bezeichnet. „Weil dort sehr radikale Prediger aktiv waren.“Diese Moschee müsse man aber von normalen Gebetshäusern (rund 400 österreichweit) unterscheiden. „In diese Moschee ist man nicht zufällig hineingestolpert, sondern da sind nur Leute mit spezieller Vorprägung hin.“
Doch was treibt die Leute zu Wahnsinnstaten? „Das Opfernarrativ spielt eine große Rolle. Jugendlichen wird eingeredet, dass Muslime weltweit unterdrückt werden und sie sich wehren müssen. Das wird von Predigern und Rekrutierern ausgenutzt.“