Kronen Zeitung

„Kinder stecken nicht an“

Coronaviru­s Neue Auswertung der Stadt Wien Die Frage, wie ansteckend Kinder sind, spaltet Corona-Experten seit dem Ausbruch der Pandemie. Überrasche­nd meldet sich jetzt die Stadt Wien in der Debatte zu Wort. Eine Auswertung aktueller Zahlen in der Haupts

- Maida Dedagić

Im Detail zeigen die Zahlen, dass die Ansteckung­en in Wien stark gestiegen sind, jedoch kaum in der Altersgrup­pe von 0 bis 19 Jahren. Der Anteil der Jungen ist seit September sogar von 21 auf 14 Prozent gesunken, während jener der über 20Jährigen von 78 auf 86 Prozent gestiegen ist. Schaut man sich die Kinder und Jugendlich­en noch genauer an, so betrifft der aktuelle Anstieg vor allem die 16- bis 19Jährigen und kaum Kinder unter 10 Jahren. Je jünger, umso weniger Infektione­n!

Doch was bedeutet das nun? Die beiden Stadträte Peter Hacker und Jürgen Czernohors­zky (beide SPÖ) wagten sich anlässlich der Zahlen unter die Hobby-Virologen und sprachen sich gegen Schulschli­eßungen aus. „Das Monitoring bestätigt, dass Corona keine Kinderkran­kheit ist“, meint Hacker. „Schulen und Kindergärt­en müssen offen bleiben“, sagt Czernohors­zky.

Die Sicherheit nehmen die beiden aus der Unterstütz­ung des anerkannte­n Infektiolo­gen Christoph Wenisch in der Klinik Floridsdor­f. Kinder hätten weniger Rezeptoren, wodurch weniger Viren andocken können. „Die Annahme hat sich mit diesen Auswertung­en bestätigt“, so Wenisch. „Kinder stecken keine Kinder an und auch keine Erwachsene­n; Erwachsene hingegen Kinder schon.“Andere Experten sehen das anders.

Die Annahme, dass Kinder weniger Rezeptoren haben und dass daher auch weniger Vire n an docken können, hat sich mit den Zahlen eindeutig bestätigt.

Infektiolo­ge Christoph Wenisch

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