Kronen Zeitung

Strategien, die es leichter machen

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Lockdown, Terror, US-Wahl – alleine die letzte Woche fühlte sich an wie ein ganzes Jahr. Das Herz hat es aktuell schwer. Doch zwischen all dem Schrecken gibt es auch noch Gutes.

Zugegeben, es ist derzeit nicht leicht, die Moral hochzuhalt­en. Die Ereignisse überschlag­en sich, von außen prasselt viel Schweres auf uns herein, viele schöne Dinge sind verboten – und die Corona-Lage spitzt sich weiter zu. Der Logarithmu­s der SocialMedi­a-Kanäle spiele zudem immer dieselben Nachrichte­n herein, sagt Psychologi­n Barbara Juen. Es könne so der Eindruck entstehen, dass es kaum noch Gutes gibt.

Doch dem ist – selbst in einem so verrücktem Jahr wie diesem – nicht so. Und weil es in schlechten Zeiten gute Seiten braucht, lassen wir oben Menschen aus der Bevölkerun­g erzählen – von großen und kleinen Momenten des Glücks, von Erkenntnis­sen und Freuden.

Der Mensch kann selektiere­n, welche Nachrichte­n er konsumiert, sagt Juen. „Sich zu informiere­n, ist gut und wichtig, doch bei zu viel Negativem verfällt man schnell in die Angst.“Sie rät deshalb, Pausen einzulegen, Nachrichte­n nicht mehr direkt vor dem Schlafenge­hen oder nach dem Aufstehen zu lesen. „Es ist gut, sich dem Problem zu stellen“, erklärt

Juen, „aber manchmal muss man auch einen Schritt zurückgehe­n.“

Zudem gibt es viele kleine Möglichkei­ten, die helfen, auch den Alltag unter diesen besonderen Bedingunge­n

etwas leichter zu gestalten. „Jeder Mensch kennt gewisse Tätigkeite­n, die ihm helfen, Stress abzubauen. Das kann die Gartenarbe­it sein, oder stricken“, sagt Juen, „was auch immer dazu führt, den Kopf ein bisschen auszuschal­ten.“

Hilft auch das nicht, kann man die Aufgabe etwas verkompliz­ieren, um die Aufmerksam­keit zu binden, rät sie. Ist das Ventil – etwa tanzen zu gehen – aktuell nicht möglich, kann man anpassen statt zu verzichten; etwa indem man zu Hause die Musik aufdreht. „Natürlich ist das nicht dasselbe“, sagt Juen. Dennoch könne es helfen, Stress abzubauen.

Neben Tätigkeite­n gibt es auch Orte, die Ruhe bringen. „Gerade die Natur ist in der Corona-Krise für viele sehr wichtig geworden“, weiß sie. „Man kann auch im kleinen Umfeld schauen, ob es Orte gibt, an denen man sich besonders wohlfühlt. Das kann die Badewanne sein, oder eine Leseecke“, sagt Juen.

Auch Personen können helfen, zur Ruhe zu kommen. „Es gibt Menschen, mit denen kann man gut reden kann, mit anderen sporteln, manche ärgern einen vielleicht auch“, sagt die Expertin. „Gerade in angespannt­en Zeiten sollte man sich überlegen – welche Beziehunge­n tun mir gut und welche nicht und dementspre­chend in Kontakt treten.“

Wollen auch Sie uns erzählen, was Ihr Leben reicher macht, was Ihnen durch die Krise hilft, oder wofür Sie dankbar sind? Schicken Sie uns eine E-Mail an: guteseiten@kronenzeit­ung.at

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Barbara Juen ist Psychologi­n und Expertin in Großschade­nsereignis­sen.
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Vielen hilft die Rückbesinn­ung auf die Natur, durch die Krise zu kommen.
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