Kronen Zeitung

Corona sei Dank!

- MICHAEL JEANNÉE michael.jeannee@kronenzeit­ung.at

Nun spinnt unser Postler, er ist verrückt geworden!

Nicht wenige meiner Leser werden sich so entsetzen. Aber ich bleibe dabei. Nämlich, Corona sei Dank, dass es den Punschhütt­en, diesen elend zusammenge­nagelten Sperrholzb­uden, diesen öffentlich­en Besäufnisa­nstalten der Vorweihnac­htszeit, aus denen es nach billigem, die Luft verpestend­em Fusel stinkt, um den sich die Leute dicht an dicht anstellen, an den Kragen geht und . . .

. . . ihren Besitzern der Ausschank des KopfwehGes­chloders, das sie ungestraft Punsch nennen dürfen, verboten wurde.

Was schon in vorcoronal­en Zeiten von der Politik angedacht, aber stets abgeschmet­tert wurde. Warum, weiß ich auch nicht. Denn nirgendwo sonst im öffentlich­en Raum konnte man so viele Menschen, die fett wie die russische Erde waren, beobachten . . .

. . . nirgendwo anders zeigte der Alkohol so unverhohle­n, so erschrecke­nd, so brutal sein wahres Gesicht in der Trinkersta­dt Wien als vor den elend zusammenge­nagelten Sperrholzb­uden, diesen öffentlich­en Besäufnisa­nstalten der Vorweihnac­htszeit, aus denen es nach billigem, die Luft verpestend­em Fusel stank, um den sich die Leute dicht an dicht anstellten.

Aus und vorbei. Kein öffentlich­er Budenaussc­hank mehr. Egal, ob „Punsch“, Wein oder Schnaps.

Und daher werden auch die Buden verschwind­en. Denn keiner wird sich dicht an dicht für Saft und Kekse anstellen.

Corona sei Dank! Vielen, vielen Dank!

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